Sonntag, 11. August 2013

Freie Tage

 

Nach 8 Arbeitstagen habe ich an diesem Wochenende und am Montag erst einmal frei. Deswegen habe ich mir gedacht, schreibe ich mal einen neuen Blogeintrag, indem ich ein paar allgemeine Informationen über die Station in der Kinder- und Jugendpsychiatrie preisgebe.

Diese Station ist eine offene Station. Neben ihr gibt es noch eine offene Station, eine geschlossene und eine Tagesklinik für die Kinder und Jugendlichen Patienten. Die Räumlichkeiten bieten Platz für 21 Patienten. Momentan gibt es Patienten, die unter Angststörrungen, Essstorüngen, Halluzinationen , ADHS, Ausscheidungstörungen, Depressionen und anderen Krankheiten leiden. Medikamente auszuhändigen, die Patienten zu wiegen und ihren Blutdruck zu messen gehört zu unseren Aufgaben dazu. Sie sind zwischen 6 und 18 Jahren alt und sind in Einzel- und Gruppenzimmern aufgeteilt.
Der Tagesablauf ist streng geregelt und mit festen Aufgaben der Patienten verbunden. Therapeuten (Ergotherapeuten, Psychotherapeuten...), Ärzte und Bezugspersonen sind auf die einzelnen Patienten aufgeteilt und passen sich an den jeweiligen Patienten an.
Die Woche ist im allgemeinen so aufgeteilt, dass es von Montag bis Freitag AG's gibt. Donnerstag und Freitag gibt es zumindest in den Ferien Ausflüge. Zusätzlich ist am Mittwoch Besuchstag und am Wochenende können einige Patienten auch nach Hause gehen. 
Zu meinen Aufgaben gehört (und wird demnächst gehören), die Patienten zu beaufsichtigen, ihr Verhalten zu beobachten und in ihren Akten zu notieren, dafür zu sorgen, dass die Regeln eingehalten werden, sie bei Ausflügen und AG's zu begleiten etc..
Neben mir gibt es noch 3 Medizinstudenten, die fest mit den Ärzten und Therapeuten zusammen arbeiten und 2 Praktikanten, die gerade ein Anerkennungsjahr für ihre Ausbildung zum Erzieher machen. 


Wie sind meine neu gewonnenen Eindrücke?
Bis jetzt habe ich immer noch ein komisches Gefühl dabei, wenn ich einfach so in die Akten der Patienten reinschauen kann und somit so gut wie alles von ihren erfahren kann obwohl sie in Gegensatz so wenig von mir wissen. Ich weiß zwar, dass es wichtig ist und auch nur zu ihrem Besten ist, da ich ja nur so meine Beobachtungen richtig einschätzen und ihnen helfen kann, aber das komische Gefühl bleibt. Auch nebenbei erfährt man ziemlich viel über das Privatleben der Patienten, was bei mir noch ein leichtes Unbehagen auslöst.
Die Arbeit macht mir Spaß, obwohl ich es teilweise doch sehr anstrengend finde, wenn man sich zum Beispiel bei Trotzanfällen durchsetzen muss. Da fände ich es doch manchmal leichter, wenn ich älter wäre und sie somit schon mal mehr Respekt vor mir hätten.
Außerdem habe ich habe einen wachsenden Respekt vor meinen Mitarbeitern, die es Tag für Tag schaffen, vor den Patienten gute Laune zu verbreiten auch wenn sie sich gerade nicht danach fühlen. Am letzten Freitag, wo ich selbst nicht so gut drauf war, habe ich das erste Mal gemerkt wie anstrengend es ist, dass vor den Patienten nicht zu zeigen.

Das wärs dann auch mal wieder von mir und meinem derzeitigen Bericht über mein FSJ. Wie ihr seht, wenn ihr schon länger hier reinschaut, habe ich einige Änderngen beim Layout  meines Blog vorgekommen. Ich hoffe es gefällt euch.
Schönes Restwochenende wünsche ich euch!


Bis demnächst,
Louisa
 



Lied des Tages: Josh Record- The War

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