Am 1. August dieses Jahres habe ich mit meinem FSJ in einer Kinder-& Jugendpsychiatrie Station in meiner Umgebung begonnen. Mittlerweile (seid Mitte Oktober) bin ich auf eine Station der Erwachsenenpsychiatrie gewechselt.
Ich habe mit meinen Blog ein paar Tage vor meinem FSJ begonnen um von meiner kleinen Reise zu erzählen und sie mit jedem, der daran interessiert ist zu teilen.
Dahinter steckt aber auch noch mehr.
Zum einen hoffe ich, Menschen zu helfen, die, wie ich damals, überlegen ob sie ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) machen möchten. Ich will meine Erfahrungen und Erlebnisse mit euch teilen und euch einen Einblick geben, wie euer Arbeitstag als FSJ'tler aussehen, und was auf euch zukommen könnte.
Zum anderen, habe ich es mir als Ziel gesetzt während dieses Jahres, aber auch darüber hinaus, Andere mit dem Bereich der Psychiatrie vertrauter zu machen, und einen realistischen Einblick hinter die Kulissen zu geben. Es ist meines Erachtens unfassbar wichtig, dieses Tabuthema anzugehen und psychisch Kranke Menschen in die Gesellschaft miteinzubinden anstatt sie unreflektiert auszuschließen.
Die Maske, die die Psychiatrie und ihre Patienten durch die Medien auferlegt bekommen hat wird es Zeit abzulegen.
Mein FSJ
Teil 1
Wie
in meinem letzten Eintrag erwähnt, möchte ich in diesem, und in den
zwei nächsten Einträgen näher auf mein FSJ in der Kinder- und
Jugendpsychiatrie eingehen.
Ich hoffe damit, vielleicht den ein oder anderen von euch bei der Entscheidung, was ihr nach dem Abi machen wollt, weiterhelfen zu können und ich freue mich darauf, alles nochmal Revue passieren zu lassen.
Ich hoffe damit, vielleicht den ein oder anderen von euch bei der Entscheidung, was ihr nach dem Abi machen wollt, weiterhelfen zu können und ich freue mich darauf, alles nochmal Revue passieren zu lassen.
In
diesem ersten Teil soll es erst einmal darum gehen, wie ich überhaupt
darauf gekommen bin ein FSJ im Allgemeinen machen zu wollen.
Mir war schon sehr lange klar, dass ich nach dem Abi nicht gleich mit einem Studium beginnen will. Für mich war, und ist es einfach nicht vorstellbar nach dieser langen stressvollen Zeit, gleich damit weitermachen zu wollen. Ein anderer maßgeblicher Faktor ist aber auch, dass ich zu dem Zeitpunkt als ich mich langsam entscheiden sollte, wie ich das Jahr nach dem Abi gestalten will, noch nicht wusste (und jetzt auch noch nicht 100% weiß) was ich denn überhaupt studieren will. Eine Option war dann schon mal weg.
Schon lange habe ich mir vorgestellt, nach dem Abi ein Auslandsjahr machen zu wollen. Mir war es mehr oder weniger egal was, Hauptsache ins Ausland und einfach weg. Natürlich wurde das durch die stressige Abizeit (genauer gesagt die Zeit vor dem Schriftlichen) nur noch verstärkt, da ich es kaum erwarten konnte das alles hinter mir zu haben.
Es gab mehrere Projekte die mich interessiert haben, aber da so etwas meistens auch immer mit viel Geld verbunden ist, wusste ich eigentlich schon sehr früh, dass das leider nicht in Erfüllung gehen wird. Trotzdem hat es mich doch sehr "getroffen", als mir dass meine Eltern dann direkt bestätigt haben.
Eine andere Option, die für mich in Frage kam, wäre ein Ökologisches Soziales Jahr gewesen. Aber auch das schien auf mich nur im Ausland wirklich attraktiv zu wirken.
Die Option ein FSJ zu machen, war zu dem Zeitpunkt dann meine letzte Option. Ich konnte es mir nicht wirklich vorstellen, und ehrlich gesagt hatte ich auch zunächst keine große Lust dazu, da ich immer noch Fernweh hatte. Das lag wiederrum auch maßgeblich daran, dass ich schon seit 2 Jahren nicht mehr im Ausland war, und dass ist ich für mich eine lange Zeit.
Nichtsdestotrotz habe ich mich dann aber doch erstmal für ein Vorstellungsgespräch beim DRK beworben. Denn, irgendwie musste ich mich in dem Jahr nach dem Abi auch darum kümmern müssen mein Studium danach mitfinanzieren zu können. Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass Geld wohl kaum der maßgebliche Faktor bei der Entscheidung sein sollte und das war es auch nicht. Es gibt mir jedoch einfach diese Möglichkeit, die für mich nun mal sehr wichtig ist.
Außerdem hatte meine Schwester auch nach ihrem Abi ein FSJ gemacht und ihr hat es sehr gut gefallen. Von mal zu mal habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet, und als ich dann im Internet ein Bewerbungsschreiben an das DRK ausgefüllt habe, war ich doch glücklich zu sehen, dass es auch andere Bereiche neben Kindergarten und Co. gibt ein FSJ zu machen.
Nach wenigen Tagen kam per Post ein Brief vom DRK mit einer Einladung für ein Vorstellungsgespräch. Ohne mich schon auf einen speziellen Bereich festgelegt zu haben ging ich dann dahin. Zunächst wurde mir und ein paar anderen Bewerbern, alles rund ums FSJ näher gebracht. (unsere Aufgaben, unser Gehalt...)
Nach dieser "Einweisung" sollte jeder von uns sagen, wo er denn sein FSJ machen will, um dann nochmal in einem Einzelgespräch genaueres zu besprechen. Diese Szene habe ich noch genau im Kopf, denn auch wenn ich die Älteste von allen Bewerbern war, war ich doch die einzige die gefragt hat "Muss man das denn jetzt schon genau wissen?...". (hahahaha)
Nun ja ich wurde dann nochmal zu einer Frau geschickt, die mich bei der Entscheidung beraten sollte. Dieses Gespräch hat mir wirklich geholfen, da sie sehr nett und offen zu mir war. Wir haben dann gemeinsam ein Rankingliste aufgestellt, in welchen Bereichen ich am Liebsten und am Wenigsten hingehen wollen würde. Schon da, aber auch schon als ich das Bewerbungsschreiben per Internet ausgefüllt habe, war die Psychiatrie an erster Stelle angesiedelt. Zweite und Dritte Stelle belegten Krankenhaus und Behinderteneinrichtungen.
Danach wurde ich gebeten meine Bewerbungsunterlagen dazulassen, damit sie diese an die bestimmten Einrichtungen schicken konnten. Per Post würde ich dann in ein paar Wochen von den Stellen benachrichtigt werden, und im Glücksfall von meinem ersten Wunschplatz auf ein Bewerbungsgespräch eingeladen werden.
Fortsetzung folgt...:)
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Tim Kay- my world
http://www.youtube.com/watch?v=ikJdo4tJ_YA&
P.s.: der Countdown läuft- nur noch 7 Tage!!
Mein FSJ
Teil 2
Im
Folgendem zweiten Teil, möchte ich gerne auf den Moment während der
Vorbereitung meines Vorstellungsgesprächs eingehen, in dem ich das erste
Mal realisiert bzw. verstanden habe, worauf mein Interesse, mein FSJ in
der Psychiatrie machen zu wollen, wirklich beruht.
Vorab
möchte ich nur noch kurz erwähnen, dass es mir wirklich sehr schwer
gefallen ist, diese, für mich wertvollen und persönlichen Erfahrungen/
Gedanken in dem kleinen Rahmen zu halten, und sie gleichzeitig so echt
wie möglich darzustellen.
- Warum ein FSJ in der Kinder- & Jugendpsychiatrie?
Ich
hatte wirklich Glück, dass tatsächlich mein Wunschplatz Nr. 1 in der
Psychiatrie, per Post auf meine Bewerbung mit einem Termin für ein
Vorstellungsgespräch antwortete. Dass ich mich darüber so gefreut habe
und ziemlich aufgeregt war, hat mich auch nochmal in meiner Entscheidung
bestätigen können.
Da
es noch eine Weile hin war, bis ich das Vorstellungsgespräch haben
würde, habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, was sie mich fragen
könnten. Ich wollte wirklich gut vorbereitet sein, war ich doch schon
von meiner Gesprächsperson beim DRK darauf hingewiesen worden, dass
gerade im Bereich der Psychiatrie die Mitarbeiter ganz genau darauf
achten, ob der Bewerber wirklich dafür geeignet wäre.
Nicht
nur wegen dem Bewerbungsgespräch, habe ich mich von Mal zu Mal mehr mit
der Frage auseinandergesetzt, warum ich denn mein FSJ so gerne in der
Psychiatrie im Allgemeinem machen wollen würde. Es war das erste Mal,
dass ich mich wirklich intensiv damit auseinandersetzen konnte, denn
eins soll gesagt sein: im Abistress zu sein und gleichzeitig die Aufgabe
zu haben, sich entscheiden zu müssen, was man im ersten freien Jahr
nach dem Abi machen will, ist alles andere als leicht.
Je
mehr ich mich also, mit dieser Frage beschäftigt habe, desto deutlicher
nahm ich einen Zusammenhang wahr, den ich vorher nie so wahrgenommen
habe.
Zum
damaligen Zeitpunkt genau vor drei Jahren, habe ich ein zweiwöchiges
Praktikum in einer Einrichtung für Menschen mit Suchtproblemen gemacht.
Es
war das beste Praktikum, was ich je gemacht habe und gleichzeitig habe
ich dort mit meinen gerade mal 15 Jahren, eine der wertvollsten
Erfahrungen meines Lebens sammeln können.
Diese
ganze Einrichtung war/ ist für mich sehr beeindruckend und vorallem die
Menschen, die dort leben, haben mir eine solche Freundlichkeit entgegen
gebracht, die ich nie vergessen werde. Ich habe mich selten so
unglaublich wohl gefühlt, was auf den ein oder anderen, wahrscheinlich
äußerst bizarr wirken muss. Für mich war es am Anfang meines Praktikums
ja auch kaum vorstellbar gewesen. Menschen, vor denen ich vorher in
gewisser Weise distanziert gegenüberstand, und Vorurteile hatte, wurden
am Ende zu Personen, die mir wirklich am Herzen lagen.
Am
letzten Abend meines Praktikums waren eine andere Praktikantin und ich
nochmal Gast bei einer abendlichen Veranstaltung , die mehrmals in der
Woche dort stattfindet. Kurz gefasst ist sie dazu da, Raum für die
Streitigkeiten und Probleme unter den Bewohnern zu geben.
Als
die Sitzung schon fast zu Ende war, fragte eine langjährige Bewohnerin
wie wir unser Praktikum fanden. Darauf kam das schönste Erlebnis, was
ich während meines Praktikums hatte, und was ein entscheidender Punkt
ist, auf den ich hinaus will. Denn viele sagten, dass sie sich immer
gefreut haben uns zu sehen, da wir immer so eine gute Laune verbreitet,
und ihnen damit auch geholfen haben.
Erst im Nachhinein wurde mir bewusst, was das für diese Menschen höchstwahrscheinlich bedeutet hatte.
Sie
alle, haben mir soviel gegeben, dass ich gar nicht darüber im Klaren
war, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte. Ein Gefühl, dass ich nie
vergessen werde.
Nach
den zwei Wochen, sollten dann einige von ihrem Praktikum im Unterricht
erzählen. So auch ich. Immer noch begeistert von dieser Erfahrung
erzählte ich alles.
Dann
in einem anderen Unterricht, kam es zu einer Szene, die sich in mein
Hirn regelrecht eingebrannt hat. Ich weiß nicht mehr genau die
Zusammenhänge, jedoch weiß ich noch, wie einer meiner Mitschüler eine
abfällige Bemerkung über die Menschen machte, die sich in dieser
Einrichtung aufhalten. Ich war unendlich wütend. Nicht nur, dass ich
kurz zuvor von meinen unglaublich positiven Erlebnissen mit diesen
Menschen erzählt habe, sondern auch der Ton dieser Bemerkung, so als
würde es sich um Aussätzige handeln, mit der diese Person nie was zu tun
haben will.... und dass, so wurde mir bewusst ist der rote Faden zu
meinem Wunsch mein FSJ in der Psychatrie machen zu wollen.
Auch
dort handelt es sich um Menschen, die, ohne es verallgemeinern zu
wollen, von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Dass, es sich dabei
um Menschen handelt, die aus welchem Grund auch immer mit Krankheiten zu
kämpfen haben, die jeden mal betreffen könnten, wird meines Erachtens
oft nicht wahrgenommen oder will nicht wahrgenommen werden.
Durch
diesen Rückblick meines Praktikums und auf Hinblick meines FSJ wurde
mir mehr denn je bewusst, dass ich nicht zu diesen Menschen gehören
will. Ich möchte mir ein realistisches Bild machen, mich nicht von
Vorurteilen leiten lassen, und mir darüber im Klaren sein, dass vor
solchen Krankheiten keiner geweiht ist.
Es
handelt sich um eines von vielen "Tabuthemen", die nach meinem
Empfinden viel mehr Aufmerksamkeit benötigen, weswegen ich es mir auch
als Aufgabe nehme, diesen Blog zu nutzen um meine Erfahrungen und
Eindrücke zu teilen, die ich während meines FSJ sammeln werde.
Das
Leben besteht nun mal aus Erlebnissen und Erfahrungen, und mir wurde zu
diesem Zeitpunkt bewusst, wie wichtig es ist, sich an solche Szenen,
die sich so in einem einbrennen zu hören, und aus ihnen die
gleichwertigen Konsequenzen zu ziehen.
Fortsetzung folgt...:)
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages:
http://www.youtube.com/watch?v=4306i99LMXo
Mein FSJ
Teil 3
Nun
komme ich auch schon zum letzten Teil, dieser kleinen "Reihe". Was
jetzt noch fehlt ist mein Bewerbungsgespräch und mein erster Einblick
vor Ort. Ich möchte auch nochmal genauer auf meine letztendliche
Entscheidung eingehen.
Wie
ich schon im letzten Teil geschrieben habe, war ich ziemlich nervös und
aufgeregt gewesen. Als ich dann aber im Bewerbungsgespräch war, fiel
die leichte Anspannung relativ schnell ab. Das eigentliche Gespräch ging
auch gar nicht allzu lange. Wir haben hauptsächlich über meinen
eingereichten Lebenslauf gesprochen, und natürlich fiel auch noch die
gezielte Frage, warum ich denn mein FSJ dort machen wollen würde.
Ich
wusste noch nicht, ob ich mein FSJ in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
oder in der Erwachsenenpsychiatrie machen wollte, und mir war es daher
sehr wichtig, einen konkreten Einblick in die unterschiedlichen
Abteilungen bekommen zu können. Das wurde auch problemlos in die Gänge
geleitet. Zuerst ging es in die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Vorab,
hat mich meine "Ansprechparnerinn" gebeten, vor allem auf mein Gefühl zu
achten während ich dort bin, also ob ich mich dort wohlfühle und ob ich
es mir denn gut vorstellen könnte, dort mein FSJ machen zu wollen. Das
würde ich auch wärmstens allen anderen empfehlen, die ein FSJ oder
ähnliches machen wollen.
Sie
hat mich dann einem Mitarbeiter übergeben, der mir alles zeigen und
alles erklären sollte. Schon beim ersten Anblick dieser Station war ich
positiv überrascht. Denn wenn ich mir vorgestellt habe, wie es wohl dort
aussehen würde, habe ich es mir in gewisser Weise "klinischer"
vorgestellt- eben so wie man es in Filmen und ähnlichem gezeigt bekommt.
Das war aber überhaupt nicht der Fall. Alles war sehr "normal"
eingerichtet, Wände bemalt und Bilder aufgehangen. Das machte die
Atmosphäre viel lockerer.
Nicht
zuletzt der Fakt, dass der Mitarbeiter mir wirklich alles ausführlich
erklärte, zeigte und sich danach nochmal mit mir alleine hinsaß um
Fragen zu beantworten (die er mir schon fast alle vorweg beantwortet
hat), gab mir ein sehr sicheres Gefühl und ich begann mir schon alles
genauer vorzustellen.
Danach
war ich doch erleichtert gewesen und machte nochmal einen kurzen
Abstecher bei der Frau, bei der ich mein Vorstellungsgespräch hatte, da
ich dort nochmal meine Eindrücke mitteilen sollte. Obwohl ich mich dann
schon sehr sicher gefühlt habe, wollte ich mir dann doch nochmal die
Erwachsenenpsychatrie anschauen. Auch dort, wurde mir von einer
Mitarbeiterin alles gezeigt und erklärt. Im Gegensatz zur Kinder- und
Jugendpsychiatrie waren dort doch meine Erwartungen, was die Einrichtung
anbelangt eher erfüllt, was mich aber auch nicht weiter überrascht hat.
Auch dort hat es mir gut gefallen und ich fand es auch toll, dass ich
mich dann auch noch mit einem Mädchen unterhalten konnte, die dort ihr
FSJ zu dem Zeitpunkt gemacht hat.
Nach
all diesen Eindrücken kam ich, wieder zurück auf dem Weg zu meiner
"Ansprechpartnerinn", ins Grübeln, für welchen Bereich ich denn besser
geeignet wäre. Ich fand es beruhigend mich dann nochmal mit ihr
unterhalten zu können, aber trotz alledem wollte ich mich nicht sofort
entscheiden, weswegen ich am nächsten Tag anrufen sollte.
Man
sollte meinen, ein Tag sollte ausreichen um diese Entscheidung treffen
zu können, aber mir fiel es wirklich sehr schwer. Den ganzen Tag
überlegte ich hin und her, machte eine Pro- & Contra Liste, redete
mit meinen Eltern, mit meiner Schwester und mit Freunden. Auch am Abend
hatte ich mich noch nicht 100% entschieden. Alle, mit denen ich
gesprochen habe, haben gesagt, ich solle in die Kinder- &
Jugendpsychiatrie gehen. Ich würde aufjedenfall jedem empfehlen in so
einer Situation mit seiner Familie und Freunden zu reden, doch letztlich
muss man selbst die Entscheidung treffen, denn nur man selbst war vor
Ort.
- Warum Kinder- & Jugendpsychiatrie anstatt Erwachenenpsychiatrie?
Am nächsten Morgen habe ich mich dann entschieden- wie ihr alle wisst für die Kinder- & Jugendpsychiatrie.
Es
gibt mehrere Punkte warum ich mich dafür entschieden habe. Mir war und
ist klar, dass ein FSJ in der Psychiatrie nicht leicht ist. In der
Kinder- & Jugendpsychiatrie werden mir jedoch viele Möglichkeiten
geboten, in meinem FSJ entspannen zu können, indem ich dort in den
wöchentlichen AG's und in den veranstalteten Ausflügen Sachen machen
kann, die ich sonst auch in meiner Freizeit gerne mache. Das heißt, ich
werde mit den Kindern und Jugendlichen (Alter 5 bis 18) backen, kochen,
Musik machen usw.. Ich erhoffe mir natürlich dadurch auch, eine ganz
andere Beziehung zu ihnen aufbauen zu können.
Mir
ist das auch wichtig, da ich fast täglich (auch alle zwei Wochenenden) 8
Stunden in Schichten dort arbeiten werde, und ich daher zu Hause nicht
allzu viel Freizeit mehr haben werde.
In
der Erwachenenpsychatrie hätte es diese "Entspannung in der Arbeit"
auch gegeben, da wäre es aber anders ausgefallen, sprich ich hätte dort
unter anderem mit den Patienten spazieren gehen oder Spiele spielen
können.
Im
Wesentlichen gab es nur einen Punkt, der mich daran zögern ließ mein
FSJ in der Kinder- und Jugendpsychiatrie machen zu wollen. Denn ich
wurde vor Ort darauf aufmerksam gemacht, dass es für FSJtler immer
schwierig ist, die Kinder- & Jugendlichen, gerade wegen der geringen
Distanz was das Alter anbelangt, nicht als Freunde, sondern
vordergründig als Patienten anzusehen.
Ich
weiß, dass mir das, wie vielen anderen auch schwerfallen wird, und dass
ich manche Vorkommnisse vielleicht zu nah an mich ran kommen lasse. Das
will ich aber auf mich nehmen, denn letztendlich haben für mich die
Vorteile, die ich mir verspreche überwogen.
Jetzt
sind es nur noch 2 Tage. Aus einem halben Jahr, in ein paar Monaten, in
einem Monat, in einer Woche ist ein übermorgen geworden.
Momentan
kann ich so gut wie an nichts anderes mehr denken. Einerseits bin ich
mir darüber bewusst, dass es am Donnerstag los geht. Andererseits kann
ich es mir noch überhaupt nicht vorstellen, dass ich ab Donnerstag, wenn
es gut geht 1 Jahr dort verbringen werde.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Auletta- Make Love Work
http://www.youtube.com/watch?v=t95jfBg6ZwQ
Eine Woche später...
...und es wird Zeit für einen neuen Post. Nur weiß ich nicht wirklich wie und wo ich überhaupt anfangen soll.
Am
Donnerstag war ja mein erster Arbeitstag. Die ganze vorige Aufregung,
die vielen Mitarbeiter, Patienten, Eindrücke, Informationen waren so
anstrengend für mich, dass ich als ich um 8 Uhr nach Hause ging, schon
gleich ins Bett fallen wollte und bestimmt 1 1/2 Stunden benötigte um
alles zu verarbeiten, dass ich überhaupt einschlafen konnte.:)
Ernsthaft
ich habe schon lange nicht mehr so fest geschlafen, wie an diesem
Abend, und ich habe mich gefragt, wie ich die Energie aufbringen kann,
den nächsten langen Tag dort zu überstehen ohne bei der Arbeit
einzuschlafen.
Alle,
sowohl die Mitarbeiter, als auch die Patienten machten auf mich einen
ziemlich netten Eindruck, und die Station und die Atmosphäre waren
genauso wie ich sie noch von meinem ersten Besuch in Erinnerung hatte.
Mehrere Mitarbeiter, haben mir gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen
sollte, dass ich mich an alles gewöhnen werde und, dass es erst einmal
darauf ankommt, sich alles anzuschauen. Sie meinten, dass sie alle
wüssten wie es mir geht und, dass sie von mir in den ersten Tagen nicht
viel erwarten würden. Das zu hören, tat mir wirklich gut und langsam
begann ich mich zu entspannen.
Als
ich erstmals Kontakt mit den Patienten aufnahm, ist mir klar geworden,
dass ich mir noch gar keine Gedanken gemacht habe, wie ich denn mit
ihnen umgehen soll. Schnell lernte ich aber, dass sie ja schließlich
auch nicht anders als andere Kinder und Jugendliche sind, und ihre
Krankheit, auch wenn sie auch teilweise offensichtlich ist, nicht im
Vordergrund liegt.
Bis
jetzt, habe ich auch noch nicht sonderlich viel mit Kindern und
Jugendlichen gearbeitet, und muss den Umgang mit ihnen generell noch
üben.
Die
Tage danach waren ruhiger und haben sich teilweise auch ganz schön in
die Länge gezogen, da viele Patienten übers Wochenende nach Hause
können. Gerade im Vergleich zu Donnerstag stieg dann doch teilweise die
Langweile an, auch weil ich noch nicht viele Aufgaben erledigen konnte.
Andererseits hat mir das wiederrum die Zeit gegeben, einzelne
Mitarbeiter ein wenig besser kennenzulernen und mich ein wenig mehr mit
den Akten der Patienten und vereinzelte Hintergründe zu beschäftigen.
Montag
war wiederrum wieder sehr anstrengend für mich. Nicht, dass es
unbedingt mehr für mich zu tun gab, sondern, weil einzelne Kinder mich
in gewisser Weise austesten wollten, gerade weil ich neu bin und bis
jetzt noch nicht die vielen Regeln kann, die es dort gibt. Zwar hab ich
mir dadurch nicht die Laune verderben lassen (wäre ich sie, würde ich
das glaub ich auch machen) aber es war wirklich sehr anstrengend. Auch
war Montag, mein erster Tag in der Woche mit meinem Frühdienst (von 6-14
Uhr) und im Laufe des Tages merkt man dann doch sehr wie müde man ist.
Um
ehrlich zu sein, war ich an dem Tag, vorallem als ich Zu hause war
ziemlich am Ende meiner Kräfte. Ich war ziemlich ausgelaugt und hatte
auch keine große Lust mehr am nächsten Tag wieder zu arbeiten.
Schließlich habe ich bis jetzt noch nie gearbeitet und die ganzen neuen
Eindrücke, die verarbeitet werden müssen strengen ganz schön an.
Frustriert bin ich auch gewesen, da ich mich danach sehnte, die ganzen
Abläufe, Regeln, Aufgaben und Namen der Patienten und Mitarbeiter zu
können.
Gestern
war der bis jetzt schönste Tag für mich gewesen. Einige Patienten, mit
denen ich vorher noch nicht wirklich gesprochen habe, kamen auf mich zu
und waren sehr offen. Außerdem, hat mir meine Bezugsperson für mein FSJ
mich überall rumgeführt, sodass ich die anderen Stationen, die
umherliegenden Gebäude und alle anderen wichtigen Personen und Räume
gezeigt bekommen habe. Das wäre eigentlich alles am ersten Tag
angefallen, aber da meine Bezugsperson erst am Montag aus dem Urlaub
wieder kam, musste das warten. (Bis dahin wurden mir aber von anderen
Mitarbeitern die wichtigsten Räume auf meiner Station und naher Umgebung
gezeigt).
Gestern
hatte ich das erste Mal richtig das Gefühl angekommen zu sein, und die
Gewissheit zu haben, dass mein FSJ dort genau das richtige für mich ist.
Es war so ein schönes Gefühl, dass ich mich schon dabei ertappt habe es
schade zu finden, dass ich heute frei habe. Doch aus den Erfahrungen
vom Wochenende und Montag weiß ich jetzt, dass es sehr wichtig ist Zeit
Zu hause zu haben, um zu entspannen und sich auszuruhen.
Ich
freue mich auf alles was kommen wird. In den ersten Tagen wollte ich so
gut wie alles auf einmal können, doch jetzt weiß ich, dass ich alles
auf mich zukommen lassen muss und, dass alles nur Schritt für Schritt zu
erreichen werden wird. Zunächst einmal muss ich mich noch weiter
eingewöhnen, und den Tagesablauf, Patienten und Mitarbeiter weiter
kennenlernen. Danach wird es dann darum gehen, all die Regeln zu können
und mich mehr mit den Hintergründen und den Patienten
ausseinanderzusetzten. Und dann wird es dazu kommen, dass ich engeren
Kontakt zu den Therapeuten aufnehmen werde, da ich sehr interessiert
daran bin an Ergotherapien, Ernährungstherapien etc. teilzunehmen.
Ich sehe ein Jahr vor mit mit lauter Möglichkeiten und neuen Erfahrungen.
Es wird sehr viel auf mich zukommen, sowohl schönes als auch weniger schönes.
In
Zukunft möchte ich versuchen, öfter hierein zu schreiben, damit ich
mehr Platz für einzelne Sachen habe, und damit die Einträge nicht mehr
so lang werden. Ich habe neben, dieser Art von "Bericht" schon viele
Ideen für einzelne Themengebiete rund um mein FSJ und meiner anderen
Interesen aufzugreifen.
Auch würde ich mich weiterhin über jedes Kommentar und jede Frage freuen.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Coldplay- Till Kingdom Come
Freie Tage
Nach
8 Arbeitstagen habe ich an diesem Wochenende und am Montag erst einmal
frei. Deswegen habe ich mir gedacht, schreibe ich mal einen neuen
Blogeintrag, indem ich ein paar allgemeine Informationen über die
Station in der Kinder- und Jugendpsychiatrie preisgebe.
Diese
Station ist eine offene Station. Neben ihr gibt es noch eine offene
Station, eine geschlossene und eine Tagesklinik für die Kinder und
Jugendlichen Patienten. Die Räumlichkeiten bieten Platz für 21
Patienten. Momentan gibt es Patienten, die unter Angststörrungen,
Essstorüngen, Halluzinationen , ADHS, Ausscheidungstörungen,
Depressionen und anderen Krankheiten leiden. Medikamente auszuhändigen,
die Patienten zu wiegen und ihren Blutdruck zu messen gehört zu unseren
Aufgaben dazu. Sie sind zwischen 6 und 18 Jahren alt und sind in Einzel-
und Gruppenzimmern aufgeteilt.
Der
Tagesablauf ist streng geregelt und mit festen Aufgaben der Patienten
verbunden. Therapeuten (Ergotherapeuten, Psychotherapeuten...), Ärzte
und Bezugspersonen sind auf die einzelnen Patienten aufgeteilt und
passen sich an den jeweiligen Patienten an.
Die
Woche ist im allgemeinen so aufgeteilt, dass es von Montag bis Freitag
AG's gibt. Donnerstag und Freitag gibt es zumindest in den Ferien
Ausflüge. Zusätzlich ist am Mittwoch Besuchstag und am Wochenende können
einige Patienten auch nach Hause gehen.
Zu
meinen Aufgaben gehört (und wird demnächst gehören), die Patienten zu
beaufsichtigen, ihr Verhalten zu beobachten und in ihren Akten zu
notieren, dafür zu sorgen, dass die Regeln eingehalten werden, sie bei
Ausflügen und AG's zu begleiten etc..
Neben
mir gibt es noch 3 Medizinstudenten, die fest mit den Ärzten und
Therapeuten zusammen arbeiten und 2 Praktikanten, die gerade ein
Anerkennungsjahr für ihre Ausbildung zum Erzieher machen.
Wie sind meine neu gewonnenen Eindrücke?
Bis
jetzt habe ich immer noch ein komisches Gefühl dabei, wenn ich einfach
so in die Akten der Patienten reinschauen kann und somit so gut wie
alles von ihren erfahren kann obwohl sie in Gegensatz so wenig von mir
wissen. Ich weiß zwar, dass es wichtig ist und auch nur zu ihrem Besten
ist, da ich ja nur so meine Beobachtungen richtig einschätzen und ihnen
helfen kann, aber das komische Gefühl bleibt. Auch nebenbei erfährt man
ziemlich viel über das Privatleben der Patienten, was bei mir noch ein
leichtes Unbehagen auslöst.
Die
Arbeit macht mir Spaß, obwohl ich es teilweise doch sehr anstrengend
finde, wenn man sich zum Beispiel bei Trotzanfällen durchsetzen muss. Da
fände ich es doch manchmal leichter, wenn ich älter wäre und sie somit
schon mal mehr Respekt vor mir hätten.
Außerdem
habe ich habe einen wachsenden Respekt vor meinen Mitarbeitern, die es
Tag für Tag schaffen, vor den Patienten gute Laune zu verbreiten auch
wenn sie sich gerade nicht danach fühlen. Am letzten Freitag, wo ich
selbst nicht so gut drauf war, habe ich das erste Mal gemerkt wie
anstrengend es ist, dass vor den Patienten nicht zu zeigen.
Das
wärs dann auch mal wieder von mir und meinem derzeitigen Bericht über
mein FSJ. Wie ihr seht, wenn ihr schon länger hier reinschaut, habe ich
einige Änderngen beim Layout meines Blog vorgekommen. Ich hoffe es
gefällt euch.
Schönes Restwochenende wünsche ich euch!
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Josh Record- The War
http://www.youtube.com/watch?v=vGbpGu5Nuhs
Lied des Tages: One Republic- Waking up
http://www.youtube.com/watch?v=pPMJCasr2p4
Ich bin krank, ich darf das.
Was ist wohl das nervigste was einem in der 2. Woche passieren kann?- Richtig man wird krank.
Nachdem
ich letzte Woche Freitag mit auf dem Ausflug war, habe ich mich am
Abend noch mit Freunden getroffen. Am nächsten Abend gab es dann schon
erste Anzeichen dafür, dass ich krank werde. Eigentlich auch nicht
wirklich verwunderlich, da ich doch ziemlich sensibel bin was krank
werden betriff, mehrere Patienten auch erkältet waren, und da es am
Freitag Abend doch noch ziemlich kalt war.
Habe
dann gehofft das freie Wochenende und der freie Montag würden reichen
um mich auszuruhen und wieder einigermaßen fit zu werden. Bin am
Dienstag, trotzdem ich mich noch ziemlich schlapp aber sonst ganz in
Ordnung gefühlt habe, wieder arbeiten gegangen. Das hätte ich mir im
Nachhinein sparen können, da ich im Laufe des Tages wieder leichtes
Fieber, Halsschmerzen etc. bekam. Bin dann aber doch noch geblieben, da
an dem Tag mehr als ausriechend Mitarbeiter da waren, sodass ich nicht
so viel machen musste. Musste mich dann für Mittwoch und Donnerstag
krankschreiben lassen. Und heute habe ich mich dann auch für morgen
krank schreiben müssen, da morgen wieder Ausflugtag ist, d.h. sie wollen
wie letzte Woche wieder wandern gehen. Obwohl ich trotz dessen
eigentlich morgen hin gehen wollte, habe ich dann doch eingesehen, dass
ich dafür wirklich noch nicht fit genug bin. Auf Station kann ich auch
nicht bleiben, da zum Wandern alle mitkommen und die Station deshalb
geschlossen bleibt. Somit kann ich erst am Samstag wieder kommen.
Es
ist einfach nur ärgerlich. Letzten Freitag habe ich mich schon auf die
kommenden freien Tage gefreut, da ich mich da schön entspannen wollte um
mit neuer Energie in die 2. Woche starten zu können. Gerade jetzt muss
man sich doch noch irgendwie unter Beweis stellen, den Arbeitstag
richtig kennenlernen, von Mal zu Mal mehr Aufgaben erledigen und die
Patienten noch besser kennenlernen. Ich weiß, dass mir das nicht
weglaufen wird und meine Mitarbeiter waren auch sehr nett und
verständnisvoll am Telefon gewesen, aber hätte diese blöde Krankheit
nicht noch ein paar Wochen warten können?
Jetzt
habe ich das Gefühl, dass mich nächste Woche in gewisser Weise noch
mehr beweisen muss und das erzeugt irgendwie auch nochmal Druck. Auch,
wenn ich weiß, dass es nicht so ist, aber trotzdem habe ich das Gefühl,
das ich im Vergleich zu meinem Mitpraktikanten, der am selben Tag wie
ich dort begonnen habe blöd dar stehe.
Nun
ja es ist nun mal so wie es ist. Krankheiten kommen eben wann sie
wollen, unbeachtet ob es gerade passt oder nicht. Ich höre mich bestimmt
an, wie ein kleines quängelndes Mädchen aber ich bin krank ich darf
das.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: One Republic- Waking up
http://www.youtube.com/watch?v=pPMJCasr2p4
Ein kleiner Bericht des Tages
Da heute ein ganz schöner Tag auf der Arbeit war, dachte ich halte ich das hier mal fest.
Zunächst
einmal fiel es mir ziemlich schwer um viertel vor 5 aufzustehen. Bin am
vorigen Tag erst um halb 11 ins Bett gegangen und das war dann wohl ein
bisschen zu wenig Schlaf. Bis jetzt hat mir immer gefallen, dass die
Sonne gerade aufgeht, wenn ich um viertel vor 6 zur Bushaltestelle
laufe. Heute morgen war es aber noch ziemlich dunkel und kalt und ich
hatte das erste Mal das Gefühl, dass der Herbst langsam vor der Tür
steht.
Bei
der Arbeit angekommen habe ich gleich eine neue Auszubildende
kennengelernt, die mit mir die Schichten teilt. Wir verstehen uns ganz
gut und ich freue mich schon sehr, dass ich jetzt auch jemanden habe,
der nicht zu den festen Mitarbeitern gehört und die gleichen Aufgaben
macht wie ich.
Am
Morgen ist alles ein wenig stressiger als in den Ferien. Ich muss mich
darum kümmern, dass die Kinder aufstehen (und zwar wirklich aufstehen),
sich fertig machen, ihr Zimmer aufräumen und dann frühstücken. Danach
machen sie sich für die Schule fertig und sind dann weg. Einige gehen
extern auf eine Schule und sind dann schon am frühen Morgen weg, wieder
andere sind schon mit der Schule fertig und bleiben auf Station.
Wahrscheinlich wird sich diese Zeit demnächst ein wenig ziehen, aber
heute habe ich einen Jungen zum EKG/EEG begleitet und nachher noch mit
ihm gespielt, da er erst gestern aufgenommen wurde und daher heute noch
nicht in die Schule musste.
Wir
haben uns dann noch drum gekümmert, dass die Tische gedeckt wurden. Ich
hatte solchen Hunger, da ich aber Vegetarierin bin und es Fisch und
Kartoffelsalat gab, konnte ich nur den Salat essen. Es gibt zwar extra
Essen für die Vegetarier, aber das meistens nur für die Patienten.
Danach
haben die Kinder noch ihre Hausaufgaben gemacht und ich habe ihnen
geholfen. Es war unter anderem ziemlich entspannend gewesen einen Jungen
beim 8er- Einmaleins zu helfen- damals war die Schule noch schön und
einfach.
An
so einem Tag wie heute ist mir mal wieder bewusst geworden wie wichtig
es ist ausgeschlafen zu sein und genug Energie zu haben. Denn es gibt
Phasen, in denen man wirklich aufmerksam sein muss und dann wiederrum
gibt es Phasen, in denen es für mich nichts zu tun gibt. Gerade das sind
auch die Phasen wo ich nochmal so richtig müde werde, was dann
wiederrum dazu führt, dass ich unaufmerksamer werde.
Die
Krankheiten der Kinder liegen wirklich nicht im Vordergrund, weshalb
ich zusätzlich manchmal etwas ausblende, wo ich bin und, dass ich auf
bestimmte Sachen achten muss. Ich bin es einfach wirklich nicht gewohnt
in dieser Position zu sein und Jugendlichen oder eig. schon
Erwachensenen etwas vorschreiben zu müssen.
Ich
muss wirklich daran arbeiten alles mehr im Blick zu haben und
zusamenhängender zu denken. Aber das wird bestimmt werden, wenn ich
jetzt den Alltag, wenn Schule ist besser kennengelernt habe.
Bis denmächst,
Louisa
Lied des Tages: Bastille- Pompeii
"Freie" Woche
Bis
nächste Woche Freitag muss ich nicht zur Arbeit, denn dieses Wochenende
habe ich frei und von Mo bis Freitag habe ich Seminare.
Ich
muss sagen, ich freue mich wirklich sehr darauf eine längere Auszeit zu
haben. In den letzten Tagen war ich auf der Arbeit immer unaufmerksamer
gewesen und ich habe deutlich gemerkt wie angestrengt ich war. Noch bin
ich mir nicht 100% sicher, ob ich das ein Jahr machen kann.
Diese
Frühschichtwoche hat es tatsächlich ganz schön in sich gehabt. Ich habe
das Gefühl, dass mir ziemlich viel Schlaf fehlt und dass ich dringend
Zeit brauche um ein wenig abschalten zu können. Denn auch wenn ich nach
der Arbeit nach Hause komme, mich kurz hinlege und versuche zu
entspannen mache ich mir noch viele Gedanken über den Tag bzw. schwirren
die ganzen Eindrücke des Tages in meinem Kopf rum.
Deshalb
freue ich mich umso mehr auf dieses Wochenende, da ich ein paar Sachen
vorhabe, wie z.B. morgen shoppen zu gehen, was ich gefühlt schon seit
Monaten nicht mehr gemacht habe.
Auf
die Seminare nächste Woche bin ich auch schon sehr gespannt. Habe zwar
schon gehört, dass die erste Woche noch viel mit Kennenlernspielen
verbracht wird (ich hasse so was) aber ich bin auf die Eindrücke der
anderen FSJ'tler sehr gespannt und mich mit ihnen auszutauschen.
Bis demnächst und ein schönes Wochenende!,
Louisa
Lied des Tages: Paolo Nutini- White Lies
1. Seminartag
Heute
war also der erste Seminartag. Um 9 Uhr haben wir uns alle getroffen.
Sind wirklich alles sehr nette Leute (haupsächlich Mädels) und die ein,
zwei Kennenlernspiele, die wir gemacht haben, waren eigentlich gar nicht
allzu schlimm. Wir sind vom Alter soweit alle recht nahe beieinander
und überraschenderweise gibt es ca. 6 Leute mit mir zusammen, die ein
FSJ in einer Psychiatrie machen. Viele haben wie ich am 1.8 angefangen
aber es gibt auch einige, die erst nächste Woche oder am 1. September
anfangen.
Nachdem
wir diese Spielchen rum hatten, haben wir zunächst noch
Organisatorische Dinge geklärt und wir hatten Arbeitsblätter bekommen,
die wir mit Infos rund ums FSJ ausfüllen sollten. Das war zwar ein wenig
langweilig aber es wurde dann doch auch wieder interessant, da man
gemerkt hat, dass es in den einzelnen Einsatzstellen doch auch wieder
ziemliche Unterschiede gibt.
Danach
haben wir diese Blätter nochmal besprochen und sind nochmal auf
einzelne Fälle und Situationen eingegangen, die mich auch nochmal dran
erinnert haben, was man machen darf und was man nicht machen darf- denn
auch wenn es bei mir zum Glück noch nicht der Fall war, ist die Praxis
doch auch nochmal ganz anders als die Theorie, soll heißen viele
FSJ'tler werden zu Aufgaben heran gezogen, die sie gar nicht machen
sollen/dürfen. Das war für mich zwar nichts neues, aber wenn die
Einzelnen erzählt haben, in welche Situationen sie schon gekommen sind,
war ich doch teilweise sehr überrascht bzw. erschrocken.
Einen
Stundenplan für die Woche haben wir dann auch noch ausgehändigt
bekommen und ich bin auf einiges gespannt. War auch teilweise
"erleichtert", als ich gesehen habe, das einzelne Themen nochmal
ausführlich besprochen werden.
Es
hat mir wirklich gut gefallen, mich mit anderen auszutauschen und ich
bin sehr auf die nächsten Tage gespannt. Es ist ein schönes Gefühl,
genau in der gleichen Lage zu sein, und ähnliche Erfahrungen zu machen.
Und somit auch viele Leute zu haben, mit denen man reden kann.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Jimmy Eat World- The Middle
http://www.youtube.com/watch?v=oKsxPW6i3pM
http://www.youtube.com/watch?v=G4cKnY87_qI
Mir persönlich fiel es schwer, diesen Beitrag zu schreiben, da ich Schwierigkeiten hatte die richtigen Formulierungen zu finden um es so anschaulich wie möglich zu machen. Ich hoffe, mir es es dennoch einigermaßen gelungen.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Vampire Weekend- M79
http://www.youtube.com/watch?v=C7bLvHgddFc
Seid gestern gibt es wieder zwei neue Patienten. Einen Jungen und ein Mädchen. Das Mädchen war bis vor wenigen Wochen für längere Zeit Patienten auf der Station gewesen. Allerdings wurden ihre Symptome mit der Zeit wieder stärker und sie musste wieder zurück. Sie saß am Frühstückstisch neben mir und ist wie auch damals sehr nett und offen.
Als die Kinder später zur Schule gegangen sind (vorher haben sie sich bei mir noch den Imbiss abgeholt), war ich mit dem einen Jungen, der gestern aufgenommen wurde und dem Mädchen, die unter starken Zwängen leidet alleine. Ich habe mich dann bemüht mit den beiden ins Gespräch zu kommen. War wirklich nicht einfach gewesen (man musste ihn eig. alles aus der Nase ziehen), aber sie sind ja schließlich noch nicht lange da und für die Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben, war das in Ordnung. Als der Junge dann später zum Schulleiter geschickt wurde um sich vom ihm den Ablauf der Schule und weiteres erklären zu lassen, war ich alleine mit dem Mädchen.Wir saßen an einem Puzzle dran, und ich war total froh, dass ich sie zwischendrin zum Lächeln gebracht habe. Denn sie ist zum einen ziemlich schüchtern und zurückhaltend und zum Anderen sehr in ihre eigenden Gedanken vertieft. Und dann hat sie von sich aus Puzzleteile gefunden, die an bestimmte Stellen gepasst haben. Wegen ihren Zwängen aus, konnte sie diese Teile zwar nicht selber positionieren aber das war für sie trotzdem ein kleiner Schritt zur Besserung. Es war schön, mal mit ihr alleine Zeit verbringen zu können, und für mich und für sie kleine Erfolgserlebnisse zu haben.
Kurze Zeit später kam meine Bezugsperson auf mich zu, da wir uns nochmal für ein Gespräch zusammen setzen wollten. Wir sind alle Kurven (Akten der Kinder) durchgegangen, was ich mir gewünscht habe, da seit ich weg war ja mehrere Kinder dazu gekommen sind. Durch seine Erfahrungen und Eindrücke konnte er mir noch viel mehr vermitteln, als was man in den Akten herauslesen konnte und es war wirklich interessant ihm zuzuhören. Dadurch habe ich auch nochmal einen paar neue Blicke auf Kinder werfen können, die ich jetzt schon länger kenne. Ansonsten sind wir noch weiter die Checklisten durchgegangen, also was ich schon gemacht habe und was mir noch fehlt. Kurz bevor wir zu Ende waren, mussten wir beide noch einen Jungen und seine Eltern die Station zeigen und ein kleines Gespräch führen, bzw. habe ich die Aufgabe übernommen ihnen die Station zu zeigen, was laut meinem Bezug gut geklappt hat. Währenddessen wurde auch noch ein anderes Mädchen auf unsere Station von der Geschlossenen überwiesen.
Als wir damit fertig waren, war auch schon Zeit fürs Mittagsessen- Mann hatte ich Hunger!
Die Hausaufgaben waren heute auch sehr schnell vorbei. Der "Drödel-Junge" griegt jetzt nämlich Punkte dafür, wenn er nicht drödelt, wodurch er mehr Sachen machen kann. Und daran hat er sich auch gehalten.
Das Mädchen mit den Zwängen, habe ich dann auch zweimal auf Toilette begleiten müssen, und ich habe gemerkt, dass die jetzt schon mehr Vertrauen zu mir aufgebaut hat. Ich bin wirklich sehr gespannt darauf, bals zu erfahren, wie das alles bei ihr in diesem extremen Maß zustande kam.
Für nächste Woche wurde ich außerdem eingeteilt (bzw. konnte ich es mir auswählen) eine Koch-AG zu leiten. Bis diesen Freitag habe ich Zeit zu überlegen, was ich machen will.
Alles in allem ein anstrengender Tag mit kleinen Erfolgen.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Katy Perry- Roar
http://www.youtube.com/watch?v=SZ5jeNvTNII
Reflexion der Woche
Heute
war dann auch schon der letzte Tag der Einführungswoche. Es ging doch
schneller vorbei, als ich gedacht hätte und morgen muss ich auch schon
wieder arbeiten.
Am
Dienstag waren wir in einem "Erlebnispark" in unserer Umgebung (falls
man das so nennen kann). Zwei Mitarbeiter von diesem Park haben uns
betreut und verschiedene Aufgaben gegeben, die wir zusammen meistern
sollten. Für das erste Spiel haben wir geschlagene zwei Stunden
gebraucht und ich war nicht die einzige, die am Ende davon genervt war.
Die Aufgabe war es nämlich eine Holzlatte, die wir alle mit zwei Fingern
berühren sollten, zusammen von der Hufthöhe aus, auf den Boden zu
bringen. Nachdem wir das aber geschafft haben, waren wir ziemlich
erleichtert und die Spiele danach haben wir nach den ersten paar
Versuchen gelöst. Auch wenn die Spiele teilweise etwas lächerlich und
übertrieben pädagogisch angehaucht waren, haben sie doch ihren Zweck
getan und wir haben uns an dem Tag gut kennengelernt und sind zu einer
Gruppe geworden.
Am
nächsten Tag (Mittwoch), gab es zwei Themen mit denen wir uns
auseinandergesetzt haben: Hygiene und die Grundlagen der Psychiatrie.
Beides wurde von zwei Krankenschwestern von der Umgebung geleitet (bei
der einen hatte ich mein Bewerbungsgespräch gehabt). Trotz dem sich der
Tag teilweise gezogen hat, fand ich es wirklich sehr interessant. Gerade
der zweite Teil der Seminartages, wo wir über die Psychiatrie geredet
haben, haben mir auch geholfen einiges in einem anderen Blickwinkel zu
betrachten. (mehr dazu in einem anderen Blogeintrag)
Gestern,
waren dann die Themen rückenschonende Arbeitweise und Körperpflege
dran. Auf Station habe ich mit beidem eigentlich gar nichts zu tun, aber
auch das hat mir geholfen einiges besser zu verstehen. Zu den
jeweiligen Themen hatten wir zwei praktische Aufgaben. Einmal gab es die
Aufgabe einen bettlägerigen Patienten (von uns natürlich simuliert) aus
dem Bett zu schaffen und als zweite Aufgabe hatten wir uns jeweils in
Zweierpärchen die Arme zu waschen und uns unsere Zähne zu putzen. Es hat
mir wirklich geholfen, diese Vorgänge aus dem Blickwinkel der Patienten
besser zu verstehen und, dass es in der Verantwortung des Pflegers
liegt, es dem Patienten so angenehm wie möglich machen zu können.
Heute
war es dann auch nochmal ziemlich interessant- Rollstühle und
Augenbinden haben darauf gewartet von uns benutzt zu werden. Es war
wirklich eine Erfahrung für sich, als "Blinder" Straßen zu überqueren,
Treppen zu steigen oder in einem Rossmann einzukaufen. Wir hatten alle
ständig das Gefühl, wir würden im nächsten Moment gegen etwas laufen
oder als wären die Geräusche viel näher an einem als man dachte. Wegen
Zeitmangel ist dann jeder von uns am Ende nur noch eine kurze Strecke im
Rollstuhl gefahren. Anders als das Tuch, was wir für das
Blindentraining benutzt haben, konnte man von den Rollstühlen nicht
erahnen, dass es sich nur um eine Simulation handelt. Deshalb waren wir
mehr als einmal überrascht wie die Menschen denjenigen, der im Rollstuhl
war angestarrt haben.
Alles
in allem war es eine wirklich interessante und, ja bereichernde Woche,
die ich nicht missen will. Bis zum nächsten Seminartag im Oktober sollen
wir einen Vortrag über unsere Einsatzstelle vorbereiten, in der wir
alles rund um unsere Arbeit uns unsere Stelle festhalten. Auch, wurde
uns erzählt, dass unsere Studienfahrt im April in die Schweiz (unter
anderem Genf) gehen soll. Ich bin mir noch nicht 100% sicher, ob das nur
die einzige Option ist, und wie es mit der Bezahlung aussieht, aber ich
fände es wirklich sehr cool dahin fahren zu können.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Jake Bugg- Two Fingers
http://www.youtube.com/watch?v=G4cKnY87_qI
Die gleiche "Basis"
Wenn jemand zu dir sagen würde, man kann psychische Erkrankungen als "extreme Ausprägungen von ganz normalen Verhaltensweisen" ansehen was wären deine Gedanken dazu? Würdest du spontan zustimmen oder es in Frage stellen?
Falls ihr meinen Blog schon länger verfolgt, wisst ihr, dass ich ihn auch dazu nutzen möchte mehr über die Psychiatrie im allgemeinen und die Menschen in der Psychiatrie zu berichten, um ein realistisches Bild vermitteln zu wollen. Heute möchte ich damit anfangen.
Falls ihr meinen Blog schon länger verfolgt, wisst ihr, dass ich ihn auch dazu nutzen möchte mehr über die Psychiatrie im allgemeinen und die Menschen in der Psychiatrie zu berichten, um ein realistisches Bild vermitteln zu wollen. Heute möchte ich damit anfangen.
Letzte
Woche Mittwoch war beim Seminar die Frau bei uns zu Besuch, bei der ich
auch mein Bewerbungsgespräch für mein FSJ vor mehreren Monaten hatte.
Es
war nicht der von ihr vorbereitete Vortrag selbst, sondern viel mehr
unser Austausch von persönlichen Erfahrungen unter ihrer Anleitung und
Veranschaulichungen, die mich in die Lage versetzt haben, dazu eigene
Gedanken zu entwickeln und das was ich gehört habe sofort weitergeben zu
wollen, weil ich es unglaublich wichtig finde und ich ihr so
interessiert zugehört habe, gerade deshalb weil sie meiner Meinung nach
die richtige Formulierungen gefunden hat.
Ich
habe gelernt einiges aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und
hoffe hiermit den ein oder anderen zumindest zum Nachdenken anzuregen.
Viele
Menschen sind von Personen, die unter psychischen Krankheiten leiden
abgeschreckt, können sich nicht mit ihnen identifizieren, oder haben
Angst vor ihnen. Wiederrum sind viele Patienten ängstlich, wenn es darum
geht Menschen aus ihrem Bekanntenkreis zu erzählen, dass sie in einer
Psychiatrie sind oder waren.
Auf meiner Station habe ich schon viele Menschen mit den unterschiedlichsten Erkrankungen kennengelernt. Den meisten sieht man ihre Erkrankung nicht an.
Nun die Frage: Was unterscheidet uns denn maßgeblich von diesen Menschen bzw. was verbindet uns? Die oben stehende Formulierung psychische Erkrankungen wären eine "extreme Ausprägung ganz normaler Verhaltensweisen" trifft es auf den Punkt. Ich will nochmal einzelne Beispiele nennen, mit denen wir uns im Seminar dieser Definition noch weiter angenähert haben.
Auf meiner Station habe ich schon viele Menschen mit den unterschiedlichsten Erkrankungen kennengelernt. Den meisten sieht man ihre Erkrankung nicht an.
Nun die Frage: Was unterscheidet uns denn maßgeblich von diesen Menschen bzw. was verbindet uns? Die oben stehende Formulierung psychische Erkrankungen wären eine "extreme Ausprägung ganz normaler Verhaltensweisen" trifft es auf den Punkt. Ich will nochmal einzelne Beispiele nennen, mit denen wir uns im Seminar dieser Definition noch weiter angenähert haben.
Es
gibt viele Menschen, die Angst haben Nachts alleine Zu hause zu sein.
Was passiert dann? Sie meinen Geräusche wahrzunehmen oder Bewegungen
etc. und fühlen sich dadurch nicht mehr wohl oder sicher und haben
vielleicht sogar Angst es könnte jemand bei einem einbrechen. Man bildet
sich etwas ein. Menschen, die unter Halluzinationen leiden (sowohl
unter schlechten als auch unter guten) haben auch eben solche
Einbildungen, jedoch sehen sie sie wirklich und meinen sie würden
wirklich existieren.
Hinzu kommt, dass wenn man sich einbildet jemand würde bei einem einbrechen, man von einer realistischen Möglichkeit ausgeht, die tatsächlich eintreten könnte. Wo hingehen die Einbildungen von Menschen, die unter Halluzinationen leiden fern ab jeglicher Realität sind. So kommt es oft vor, dass sie sich verfolgt fühlen oder meinen sie würden z.B. lauter Spinnen auf ihrem Bett sehen.
Hinzu kommt, dass wenn man sich einbildet jemand würde bei einem einbrechen, man von einer realistischen Möglichkeit ausgeht, die tatsächlich eintreten könnte. Wo hingehen die Einbildungen von Menschen, die unter Halluzinationen leiden fern ab jeglicher Realität sind. So kommt es oft vor, dass sie sich verfolgt fühlen oder meinen sie würden z.B. lauter Spinnen auf ihrem Bett sehen.
Jeder
Mensch würde nehme ich mal an, meinen sich eher in einem Menschen
hineinversetzen zu können, der unter einer Angststörung leidet als in
einem Menschen, der unter Depressionen oder dem Borderline Syndrom
leidet. Weiter gehe ich davon aus, dass das vor allem damit
zusammenhängt, dass die Begriffe Depressionen ganz andere Assoziationen
hervorruft und allein das schon vielen Menschen unangenehm ist.
Doch es ist so: alle Menschen haben vor etwas Angst oder kennen Stimmungsschwankungen bzw. Phasen, in denen es einem mal besser und mal schlechter geht. Bei Angststörungen kommt es jedoch vordergründig auf die Sache an auf der man seine Angst projiziert und in wieweit diese Angst den eigenen Alltag beeinträchtigt. Wenn man Angst hat mit dem Fahrstuhl zu fahren nimmt man die Treppe, aber wenn man Angst hat vor geschlossenen Räumen oder Keimen ist die Lösung weit weniger einfach und man sieht sich nicht mehr in der Lage seinen Alltag in eigener Regie zu gestalten und zu meistern.
Bei Depressionen sehen sich die Patienten unter extremen Stimmungsschwankungen gefasst, die in Phasen untergliedert sind und auf die sie kaum Einfluss haben.
Auf was ich hinaus will ist folgendes: Es ist wichtig nicht nur auf die Unterschiede zu schauen, solche Menschen als unnormal zu tätowieren und sich komplett von ihnen abgrenzen zu wollen. Denn aufgrund der Tatsache, dass alle Menschen die gleichen Veranlagerungen haben, diese Patienten aber einzelne extreme Ausprägungen haben, die zu ihren Problemen werden, haben wir alle die gleiche Basis von der wir ausgehen.
Doch es ist so: alle Menschen haben vor etwas Angst oder kennen Stimmungsschwankungen bzw. Phasen, in denen es einem mal besser und mal schlechter geht. Bei Angststörungen kommt es jedoch vordergründig auf die Sache an auf der man seine Angst projiziert und in wieweit diese Angst den eigenen Alltag beeinträchtigt. Wenn man Angst hat mit dem Fahrstuhl zu fahren nimmt man die Treppe, aber wenn man Angst hat vor geschlossenen Räumen oder Keimen ist die Lösung weit weniger einfach und man sieht sich nicht mehr in der Lage seinen Alltag in eigener Regie zu gestalten und zu meistern.
Bei Depressionen sehen sich die Patienten unter extremen Stimmungsschwankungen gefasst, die in Phasen untergliedert sind und auf die sie kaum Einfluss haben.
Auf was ich hinaus will ist folgendes: Es ist wichtig nicht nur auf die Unterschiede zu schauen, solche Menschen als unnormal zu tätowieren und sich komplett von ihnen abgrenzen zu wollen. Denn aufgrund der Tatsache, dass alle Menschen die gleichen Veranlagerungen haben, diese Patienten aber einzelne extreme Ausprägungen haben, die zu ihren Problemen werden, haben wir alle die gleiche Basis von der wir ausgehen.
Mir persönlich fiel es schwer, diesen Beitrag zu schreiben, da ich Schwierigkeiten hatte die richtigen Formulierungen zu finden um es so anschaulich wie möglich zu machen. Ich hoffe, mir es es dennoch einigermaßen gelungen.
Durch
mein FSJ fühle ich mich verantwortlich dafür, für die Patienten, die
ich bisher kennengelernt habe einzustehen um ihnen damit zu helfen, dass
ihre Krankheiten akzeptiert werden.
Erster Arbeitstag nach Urlaub
Heute
war es dann wieder soweit- der Wecker klingelte um 20 vor 5 und ich
musste mich fertig für die Arbeit machen. Auf dem Hinweg war ich schon
ein wenig nervös gewesen, was alles neues auf mich zukommen würde, aber
trotzdem habe ich mich letztendlich doch mehr darauf gefreut, die
"alten" Kinder zu sehen.
Tatsächlich
gibt es glaub ich 6 neue Kinder auf der Station und somit 6 Kinder, die
nicht mehr da sind. Ich habe mich aber sehr darüber gefreut, dass ich
meine Lieblingskinder beim aufwecken wieder begrüßen konnte. Ich habe
mich schon fast wieder wie am ersten Tag gefühlt, als ich mich mehreren
Kindern aufeinmal vorstellen und mir die Namen einprägen musste. Der
große Unterschied zu vorher ist, dass jetzt die Mädchen deutlich in der
Mehrzahl liegen und, dass es mehr junge als ältere Patienten gibt.
Darüber habe ich mich schon einmal gefreut, da ich wegen der Rolle die
ich dort einnehme, doch besser mit den Kleineren zurecht komme. Und ich
war bei manchen Patienten ziemlich positiv überrascht, wie gut sie sich
entwickelt haben. Zwei Patientinnen (beide 10 Jahre alt) sind mir
vornerein ins Auge gefallen und sie sind auch momentan die größten
Problemkinder. Die eine hat eine starke Esstörung und die andere hat
sehr stark ausgeprägte Zwänge (sie kann sich z.B. nicht mehr duschen
oder traut sich nicht auf die Toilette). Später am Tag musste das
Mädchen mit den Zwängen dann von Mitarbeitern geduscht werden, was ihr
natürlich gar nicht gefallen hat, sprich ihr lautes Organ hat man über
die gesamte Station gehört.
Nachdem
ich also meine normalen morgendlichen Aufgaben erledigt habe, habe ich
bevor die Kinder in die Schule geschickt wurden, mit die Pflegeberichte
ausgefüllt und zwei Kinder zum EEG/EKG begleitet. Eins von den Kindern
ist erst seid letzter Woche hier und auf dem Weg konnte ich mich in Ruhe
mit ihr alleine unterhalten. Sowieso ist es mir viel lieber, wenn ich
mich mit Patienten alleine unterhalten kann, als wenn noch andere
Mitarbeiter dabei sind, weil ich mich dann meistens so vorkomme, als
würden sie mich ganz genau beobachten etc.
Danach
wartete auch schon die nächste Aufgabe auf mich, weil ich für einen
Jungen, der heute neu aufgenommen wurde die Schränke putzen sollte. Bei
der eigentlichen Aufnahme war ich diesmal nicht dabei, aber da zu dem
Zeitpunkt nichts zu tun war, war ich noch dabei als der Junge im
Untersuchungszimmer gemessen, gewogen usw. wurde.
Heute
waren mal wieder 3 Kinder auf Station, die ihren Imbiss dort auch
eingenommen haben, anstatt wie sonst in der Schule. Also habe ich mich
auch nochmal zu ihnen gesetzt. Dann sollte ich mit einer anderen
Mitarbeiterin die Klebeschilder mit den Namen der Patienten, die unter
anderem an ihre Türen geklebt werden neu machen. Kurz danach sollte ich
auch noch für den neuen Patienten alles Nötige mit seinen Klebebändchen
bekleben. (Tür, Schrank, Sitzplatz, Badekasten, Esskörbchen).
Mir
hat es wirklich gut gefallen, dass ich während die Kinder in der Schule
waren mehrere kleine Aufgaben erledigen konnte. Mit ein paar Runden
Ligretto, die ich mit eines der Mädchen gespielt habe, die auf Station
geblieben ist ging die Zeit zum Mittagessen auch schnell rum. Ich sollte
mich dann, als ich selbst mit dem Essen fertig war mit zu einem Jungen
setzten, der Deabetis hat und die Angewohnheit hat immer gerne
rumzudrödeln. Und das auch nicht zuletzt bei den Hausaufgaben, die er
danach noch zusammen mit mir gemacht hat. Ich hatte ja die Hoffnung,
dass hätte sich in den letzten 2 Wochen geändert, denn auch wenn dieser
Junge wirklich einfach nur lustig und ein Original durch und durch ist,
ist diese Aufschieberei auf Dauer anstrengend.
Nachdem
das aber auch irgendwann geschafft war, musste ich nur noch mit den
anderen Einschätzungen machen und wir haben noch über den neuen Jungen
geredet.
Für
den ersten Arbeitstag nach dem Urlaub konnte ich mir wirklich nicht
mehr wünschen und diese erste Woche ist auch einfach wunderbar für mich-
morgen, am Do (Feiertag) und am Wochenende habe ich frei!:)
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Vampire Weekend- M79
http://www.youtube.com/watch?v=C7bLvHgddFc
Ein anstrengender Tag mit kleinen Erfolgen
Da heute wieder relativ viel los war und es neue Sachen zu berichten gibt, dachte ich mir schreibe ich hier mal davon.:)
Jeden
Mittwoch Morgen müssen die Kinder zusätzlich zu ihrem Zimmer aufräumen,
auch ihre Betten neu beziehen und die Regale, die über ihren Betten
hängen abwischen- d.h. für uns Betreuer, dass wir manche Kinder dabei
unterstützen müssen und zwischendurch und nochmal am Ende alles
überprüfen müssen. Dementsprechend ist immer ziemlich viel auf dem Flur
los, und es ist zumindest für mich anstrengend den Überblick zu
behalten. Heute war erst das zweite Mal, dass ich an einem Mittwoch
Morgen da war und danach habe ich erst einmal eine Pause gebraucht. Auch
wenn es von außen nie so aussieht, aber vorallem am Mittwoch morgen
aber auch sonst alles unter Kontrolle zu haben, und die ganze Zeit
aufmerksam zu sein, ist wirklich anstrengend.Seid gestern gibt es wieder zwei neue Patienten. Einen Jungen und ein Mädchen. Das Mädchen war bis vor wenigen Wochen für längere Zeit Patienten auf der Station gewesen. Allerdings wurden ihre Symptome mit der Zeit wieder stärker und sie musste wieder zurück. Sie saß am Frühstückstisch neben mir und ist wie auch damals sehr nett und offen.
Als die Kinder später zur Schule gegangen sind (vorher haben sie sich bei mir noch den Imbiss abgeholt), war ich mit dem einen Jungen, der gestern aufgenommen wurde und dem Mädchen, die unter starken Zwängen leidet alleine. Ich habe mich dann bemüht mit den beiden ins Gespräch zu kommen. War wirklich nicht einfach gewesen (man musste ihn eig. alles aus der Nase ziehen), aber sie sind ja schließlich noch nicht lange da und für die Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben, war das in Ordnung. Als der Junge dann später zum Schulleiter geschickt wurde um sich vom ihm den Ablauf der Schule und weiteres erklären zu lassen, war ich alleine mit dem Mädchen.Wir saßen an einem Puzzle dran, und ich war total froh, dass ich sie zwischendrin zum Lächeln gebracht habe. Denn sie ist zum einen ziemlich schüchtern und zurückhaltend und zum Anderen sehr in ihre eigenden Gedanken vertieft. Und dann hat sie von sich aus Puzzleteile gefunden, die an bestimmte Stellen gepasst haben. Wegen ihren Zwängen aus, konnte sie diese Teile zwar nicht selber positionieren aber das war für sie trotzdem ein kleiner Schritt zur Besserung. Es war schön, mal mit ihr alleine Zeit verbringen zu können, und für mich und für sie kleine Erfolgserlebnisse zu haben.
Kurze Zeit später kam meine Bezugsperson auf mich zu, da wir uns nochmal für ein Gespräch zusammen setzen wollten. Wir sind alle Kurven (Akten der Kinder) durchgegangen, was ich mir gewünscht habe, da seit ich weg war ja mehrere Kinder dazu gekommen sind. Durch seine Erfahrungen und Eindrücke konnte er mir noch viel mehr vermitteln, als was man in den Akten herauslesen konnte und es war wirklich interessant ihm zuzuhören. Dadurch habe ich auch nochmal einen paar neue Blicke auf Kinder werfen können, die ich jetzt schon länger kenne. Ansonsten sind wir noch weiter die Checklisten durchgegangen, also was ich schon gemacht habe und was mir noch fehlt. Kurz bevor wir zu Ende waren, mussten wir beide noch einen Jungen und seine Eltern die Station zeigen und ein kleines Gespräch führen, bzw. habe ich die Aufgabe übernommen ihnen die Station zu zeigen, was laut meinem Bezug gut geklappt hat. Währenddessen wurde auch noch ein anderes Mädchen auf unsere Station von der Geschlossenen überwiesen.
Als wir damit fertig waren, war auch schon Zeit fürs Mittagsessen- Mann hatte ich Hunger!
Die Hausaufgaben waren heute auch sehr schnell vorbei. Der "Drödel-Junge" griegt jetzt nämlich Punkte dafür, wenn er nicht drödelt, wodurch er mehr Sachen machen kann. Und daran hat er sich auch gehalten.
Das Mädchen mit den Zwängen, habe ich dann auch zweimal auf Toilette begleiten müssen, und ich habe gemerkt, dass die jetzt schon mehr Vertrauen zu mir aufgebaut hat. Ich bin wirklich sehr gespannt darauf, bals zu erfahren, wie das alles bei ihr in diesem extremen Maß zustande kam.
Für nächste Woche wurde ich außerdem eingeteilt (bzw. konnte ich es mir auswählen) eine Koch-AG zu leiten. Bis diesen Freitag habe ich Zeit zu überlegen, was ich machen will.
Alles in allem ein anstrengender Tag mit kleinen Erfolgen.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Katy Perry- Roar
http://www.youtube.com/watch?v=SZ5jeNvTNII
Zwei Seminartage:
Gestern
und heute hatten wir wieder Seminare. Für gestern sollten wir Vorträge
vorbereiten, in der wir alles rund um unsere Einsatzstelle erzählen
sollten. Somit haben wir eigentlich den ganzen Seminartag unsere
Vorträge gehalten, was zwar auch ziemlich interessant war, da man dabei
auch erfahren hat, wie bei den anderen der Arbeitstag so aussieht, aber
bis zum Ende hat es sich ziemlich in die Länge gezogen. Nun ja und dann
haben wir noch ein paar Organisatorische Sachen besprochen.
Heute
waren zwei Leute von der JUKO da und haben den Tag so ein wenig
geleitet. Das Thema war Emotionen und dazu haben wir mehrere
Gruppenarbeiten gemacht. Was mir sehr gut gefallen hat, ist das wir eine
Aufgabe hatten, in der wir jeweils eine emotionsgebundene Situation die
wir selber, ein Patient und Mitarbeiter auf der Arbeit erlebt haben,
weil dann jeder interessante Geschichten erzählt hat.
Es
war aufjedenfall wieder mal ganz schön, sich nochmal getroffen zu haben
und sich austauschen zu können. Morgen habe ich einen freien Tag und
muss dann bis Sonntag durcharbeiten. Am Donnerstag habe ich ja schon mal
geschrieben habe ich die Koch-AG und am Freitag gehe ich nochmal mit
zur Schwimm-AG in ein nahe liegendes Schwimmbad.
Habe
mich gestern auch nochmal mit der Gruppenleiterin von unserer Gruppe
geredet, um sie zu bitten mal nachzufragen, ob denn noch Stellen in der
Erwachsenenpsychiatrie frei wären. Schon in der Einführungswoche habe
ich mich mit ihr über meine Zweifel unterhalten, ob ich vielleicht
wechseln sollte. Schon heute hat sie mir gesagt, dass es zwei Stationen
auch in dem Komplex, wo die KiJu-Psychatrie liegt, gäbe zu denen ich
wechseln könnte. Es ist halt sehr wichtig bzw. gut, dass es im gleichen
Komplex ist, da der Wechsle dann nicht so kompliziert wäre. Wenn die
Station an einem anderen Standort wäre, müsste ich quasi wieder von
vorne anfangen, dass heißt mein freiwilliges Jahr würde nicht wie jetzt
einfach weiterlaufen, sondern sich praktisch verlängern. Werde mich also
morgen nochmal mit der Frau in Verbindung setzten, bei der ich mein
Bewerbungsgespräch hatte und werde dann in den nächsten Tagen die
Entscheidung treffen. Wenn es soweit ist, werde ich hier noch mehr über
meine Gründe schreiben, warum ich wahrscheinlich wechsle.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Madsen- Liebeslied
Wechsel
Habe
erst ein paar Tage hier nicht mehr reingeschrieben, aber es hat sich
viel geändert, wie ihr euch ja auch schon von der Überschrift her denken
könnt: der neue Vertrag ist unterschrieben und alles ist abgeklärt- ich
wechsle ab morgen in die Erwachsenpsychiatrie.
Bereits
letzten Mittwoch konnte ich schon einen Termin mit der Frau ausmachen,
bei der ich auch mein anfängliches Bewerbungsgespräch hatte. Wir haben
uns kurz unterhalten und ich konnte mir direkt eine Station anschauen,
die momentan FSJ'tler aufnehmen kann. Da konnte ich mich dann auch
nochmal mit einer Arbeiterinn unterhalten und die Sache war beschlossen.
Es
gleich am nächsten Tag meiner Bezugsperson persönlich zu sagen, war
nicht gerade angenehm für mich. Anscheinend hatte der DRK sich schon mit
der Station in Verbindung gesetzt und ich hatte mich ja auch schon,
bevor ich in den Urlaub gegangen bin mit im über meine Zweifel
unterhalten. Als ich es hinter mir hatte, habe ich mich gleich
erleichtert gefühlt. Wenn ich ehrlich bin, hat mir der Tag noch ein
wenig zu bedenken gegeben, ob meine Entscheidung denn wirklich richtig
war. Denn an dem Tag war meine Koch-AG angesetzt gewesen und obwohl es
stressig und anstrengend war, hatte ich doch auch Spaß mit den Kindern
und es war wirklich schön gewesen. Der Donnerstag war auch der letzte
Arbeitstag für eine Praktikantin gewesen, die 9 Wochen bei uns gewesen
ist. Alle Kinder sind zu ihr gegangen um sie zu umarmen und viele haben
ihr auch Briefe geschrieben. Ich bin zwar nicht so beliebt wie sie auf
der Station, da sie einfach eine sehr lustige Frau ist und unglaublich
gut auf die Station passt, aber an dem Abend war ich dann auch schon ein
wenig traurig gewesen.
Am
Freitag jedoch, wurde mir wieder klar, dass ich die einzig richtige
Entscheidung für mich getroffen habe. Es gab viel Gezicke und
Streiterein an dem Tag und ein kleiner Junge mit ADHS, der die
Angewohnheit hat, sich überall gerne ausziehen zu wollen, hat uns alle
auf Trab gehalten.
Ich
war aber trotzdem nicht gerade begeistert, dass ich Samstag und Sonntag
auf der Station B aushelfen sollte, da viele Mitarbeiter dort krank
sind. Zum einen, weil es meine beiden letzten Tage auf meiner Station
waren und ich mich gerne von allen in Ruhe verabschieden wollte und zum
anderen, weil es ein Widerspruch ist, wenn ich von der KJP gehen will,
mich dann noch als Aushilfe für zwei Tage auf die geschlossene Station
zu schicken. War dementsprechend ein wenig sauer und hatte wenig Lust
darauf. Im Prinzip war es jetzt im Rückblick auch mal eine ganz gute
Erfahrung um es einfach kennenzulernen, wie dort alles abläuft etc.,
aber ich hätte das auch mehr zu schätzen gewusst, wenn ich sowieso in
der KJP bleiben wollen würde.
Nachdem
mein Frühdienst heute vorbei war, bin ich kurz nochmal auf Station
vorbei um mich von den Kindern, die nicht übers Wochenende Zu hause
waren und von meinen Mitarbeitern zu verabschieden. Als ich in eines der
Mädchenzimmer mit dem Satz: "Ich wollte nochmal kurz bei euch
reinschauen, um mich von euch zu verabschieden.." rein gekommen bin, hat
mich ein Mädchen gleich vorwurfsvoll und traurig geantwortet "Ja, ich
bin doch schon dabei..", womit sie einen Abschiedsbrief meinte, den sie
mir schreiben wollte. Das fand ich einfach nur süß. Auch ein anderes
Mädchen im Zimmer, mit der ich mich auch immer gut verstanden habe,
hatte es anscheinend noch nicht geschafft ihren zu schreiben.
Letztendlich ist es meine Schuld, da ich ihnen am Freitag Abend
vergessen habe zu erzählen, dass ich Sa und So auf der B arbeiten muss,
und ich hätte sie auch sehr gerne gelesen, aber schon allein die Geste
zählt für mich.
Ich
bin von der Station mit einem komischen Gefühl gegangen, aber ich war
auch in gewisser Weise erleichtert. Sicherlich freue ich mich darauf,
den Kindern und jetzt ehemaligen Mitarbeitern mal über den Weg zu
laufen, aber ich habe immer mehr gemerkt, das die Arbeit mit den Kindern
in der Rolle die ich da einnehme zu schwierig für mich ist, und die
richtige Beziehung mit ihnen zu haben auch.
Jetzt,
bin ich sehr gespannt, wie es morgen wird. Man kann schon sagen, dass
ich gerade weil ich die letzten zwei Tage nochmal auf der B aushelfen
musste, ein wenig Routine bekommen habe, neue Leute kennenzulernen und
neue Arbeitsweisen. Auf die Dauer ist es aber echt anstrengend immer
neue Leute kennenzulernen und ich hätte am liebsten, dass ich dort alle
Mitarbeiter schon kenne, anstatt dass ich mich morgen allen wieder
vorstellen muss und ich deren Namen gleich in der nächsten Sekunde
wieder vergesse.
Was
ich damit eigentlich sagen will ist, dass ich jetzt wo ich die
Entscheidung getroffen habe auch gerne schnell das Gefühl haben möchte
angekommen zu sein und das mir die Station gefällt.
Aber immerhin fange ich nicht wieder ganz von vorne an und habe schon ein bisschen Erfahrung.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Walk off the Earth- Roll up
Horrorfilm und Zweiter 1. Tag
Meinen ersten Tag, habe ich jetzt schon mal überstanden und die Station gefällt mir.
Bin
heute morgen sogar schon um kurz nach 4 aufgestanden, weil ich eine
andere Busverbindung rausgesucht habe mit der ich pünktlich um 6 Uhr auf
Station bin. Bis jetzt bin ich immer ca. 20 min später gekommen, weil
ich um kurz vor 6 mit einem Bus gefahren bin, der mich praktisch von
meiner Haustür bis hin zur Klinik bringt. War dann zu faul gewesen, eine
andere Verbindung rauszusuchen, da ich schon wusste, dass "mein" Bus
nicht früher fährt und es umständlicher wäre. Aber ich habe deswegen
immer den Anfang von der Übergabe verpasst, und wollte dann jetzt gleich
immer pünktlich kommen.
Musste
dann heute morgen um 5 loslaufen zu der Bushaltestelle, die mich dann
zum Bahnhof, in der Nähe von der Klinik bringt. Die zwei Strecken vom
Haus zum Bus und vom Bahnhof zur Klinik waren ein wenig gruselig. Es war
kalt, dunkel und so gut wie keine Menschenseele war da. Und als ich am
Bahnhof angekommen bin, bin ich einen Teil der Strecke mit einem Typen
gelaufen, bei dem ich nicht richtig wusste, was ich von dem halten soll.
Kam mir ein wenig vor, wie der Anfang eines schlechten Horrorfilms.
War
dann auch eigentlich gar nicht groß aufgeregt, weil ich noch so müde
war. Kam gleich heraus, dass die eigentliche Übergabe erst um halb 7
anfängt, obwohl mir gesagt wurde, ich soll um 6 Uhr da sein. Aber passt
von daher perfekt, dass ich jetzt wieder mit "meinem" Bus fahren und
länger schlafen kann.
Alle
Mitarbeiter, die ich heute kennengelernt habe, waren sehr nett gewesen.
Mir wurde eigentlich gleich alles wichtige gezeigt und ich konnte schon
kleine Aufgaben übernehmen, wie den Blutdruck zu messen und einzutragen
oder einen Patienten mit zum EEG zu begleiten. Später haben wir alle
zusammen gefrühstückt. Man merkt sofort den Unterschied zur KJP. Die
Patienten sind viel selbstständiger und es ist weniger Trubel. Für den
ersten Tag war das schön entspannend.
Vor
der Visite bin ich dann noch mit einer Kollegin in alle Zimmer rein und
habe Zettel verteilt, wo sie in der Woche ihre Stimmungen einschätzen
sollen. Alle Patienten waren ganz angenehm im Kontakt und sie sind
gesprächig und ich kann mir gut vorstellen, dass der ein oder andere
sich vielleicht mir ein wenig mehr öffnet, da ich ja so viel jünger als
die meisten bin. Es gibt ein paar Jüngere und eine ältere Frau auf der
Station, ansonsten sind alle so um die 40 und 50 Jahre alt. Eine Frau
auf der Station, ist sogar mit ihrem paar Monate alten Baby in einem
Zimmer untergebracht.
Später
konnte ich dann noch mit zur zweiten Hälfte der Visite. Bis jetzt war
ich da noch nie dabei gewesen. Am Anfang war es noch ganz interessant,
aber dann hat es sich immer mehr gezogen und ich konnte mich überhaupt
nicht mehr konzentrieren. Eine dreiviertel Stunde später war mein Dienst
auch schon so gut wie vorbei. Konnte, da ich ja schon um 6 Uhr da war
um halb 3 gehen. Ich war totmüde, aber ich habe wirklich ein gutes
Gefühl auf der Station. Heute wurde mir auch nochmal gesagt, dass ich
morgen früh schon mal mit in eine Therapiegruppe gehen kann und, dass
ich mit Patienten, die Ausgang haben, gerne spazieren gehen kann oder
mit ihnen spielen kann.
Bis Freitag arbeite ich durch und dann habe ich einschließlich Montag erst einmal wieder frei.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: The Shins- So says i
http://www.youtube.com/watch?v=4Bfnsrqp2Vs
Rückblick auf die Woche
So, dann will ich mal über die restlichen Tage an meinem neuem Arbeitsplatz berichten.
An
den folgenden Tagen, habe ich mir verschiedene Therapiegruppen
angeschaut. Ich war in der Hockergymnastik (Angebot für die älteren
Patienten), zweimal bei der Ergotherapie und bei der Selbstverteidigung
der Frauen. Bei allen, habe ich selber auch mitgemacht und das gefällt
mir dabei auch am meisten, weil ich dadurch nochmal in einem anderen
Kontakt mit den Patienten komme. Zur Selbstverteidigung werde ich jetzt
wohl jeden Mittwoch gehen, wenn ich Frühschicht habe. In dieser Woche
hatten wir Holzstäbe, mit denen wir Übungen machen sollten. Am Ende hat
die Leiterin Fragen gestellt, was die Patienten den meinten wofür die
Aufgabe denn wohl sinnvoll gewesen sein könnte und wie sie sich dabei
gefühlt haben. Die verschiedenen Meinungen dazu, waren sehr interessant.
Die
Ergotherapie hat mir aber auch ziemlich gut gefallen. Schon in der KJP
habe ich die vielen Sachen bewundert, die sie dort gemacht haben. Im
Prinzip arbeitet dabei jeder Patient an einem "Projekt", dass er sich
selbst ausgesucht hat. Sei es eine Leinwand zu bemalen, einen
Kissenbezug zu stricken, Körbe zu flechten...alles Mögliche ist dabei.
Und viele von ihnen bringen viel Talent mit. Man merkt, wie gut es den
Patienten dabei geht, und wie es ihnen hilft, aber auch, dass es sie
herausfordert.
Am
Donnerstag war ich dann noch bei einem Gespräch dabei. Jeweils
Dienstags und Donnerstags gibt es zwei Gruppengespräche. In dem, bei dem
ich dabei war, ging es darum, dass ein Patient aus der Gruppe, eine
Situation vorstellt, die er vor nicht allzu langer Zeit erlebt hat, und
mit deren Ausgang er unzufrieden war, weil er sich gewünscht hat,
anderes damit umgegangen zu sein. Dann geht es darum, diese Situation
aufzudröseln. Der Patient soll, mithilfe von den anderen Patienten und
uns, zu der Erkenntnis gelangen, wie er mit solchen Situationen umgehen
soll bzw. kann und was er dafür tun muss. Auch dass fand ich wirklich
sehr interessant, gerade auch deshalb, weil ich mich in die beschriebene
Situation sehr gut hineinversetzen konnte und es mir in gewisser Weise
auch geholfen hat.
Ansonsten
habe ich mich jetzt schon ganz gut an den Tagesablauf, zumindest im
Frühdienst gewöhnt und habe die Patienten schon ein wenig kennenlernen
können.
Gestern
gab es dann eine große Aufregung. Als ich zur Arbeit kam, waren meine
Kollegen schon auf dem Flur unterwegs, anstatt im Stationszimmer zu
sitzen um die Übergabe zu machen. Ein Patient hat nämlich in der Nacht
versucht, sich durch die Einnahme mehrerer Tabletten umzubringen. Um
kurz nach 6 hat er dann jedoch geklingelt und alles gestanden, da er
selbst erkannt hat, was er gemacht hat. Er musste dann überwacht werden
und wurde später ins Krankenhaus gebracht. Jetzt ist er nicht mehr auf
unsere Station, sondern erst einmal in der geschlossenen. Ich kann jetzt
hier nicht alle Hintergründe erklären wie es dazu kam und was er für
ein Mensch ist, aber es kam für alle sehr unerwartet.
Ich
konnte an dem Morgen sehr wenig bis gar nicht helfen und kam mir ein
wenig fehl am Platz vor. Natürlich, war das zuerst schon schlimm für
mich gewesen, und ich war auch etwas nervös, aber als ich dann die
genaueren Hintergründe wusste, habe ich es auch geschafft, mich davon zu
distanzieren.
Das
ist im Wesentlichen, was ich so in dieser Woche auf der Arbeit gemacht
habe. Ich bin schon gespannt, wie die nächste Woche so wird, da im
Spätdienst ja wieder einiges neues auf mich zukommt.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tage: Enno Bunger- Regen
http://www.youtube.com/watch?v=L-W5gVbqxyk
Es war einfach ein besonders schöner Tag
Hier
endlich mal wieder ein Post über meine letzte Arbeitszeit im FSJ. Und
was soll ich sagen- es gibt nur positives zu berichten!:)
Die
letzte Zeit war ziemlich intensiv, da ich fast immer da war. Es ist ja
nun mal so, dass ich entweder eine Woche habe, in der ich 7 Tage
durcharbeite, oder eine Woche, in der ich das Wochenende und einen Tag
unter der Woche frei habe. Auch wenn das vorallem in der 7 Tage Woche
auch anstrengend ist, ergeben sich daraus aber wirklich nur gute Sachen.
Ich merke wirklich sehr deutlich, dass die Patienten mich nicht nur
akzeptiert haben, sondern mir die meisten auch richtiges Vertrauen
entgegenbringen. Außerdem, kann ich die Patienten dadurch auch viel
besser kennenlernen. Momentan haben wir nämlich auch viele Studenten,
die 2 Wochen da bleiben und dann wieder die nächsten kommen. Natürlich
ist das für die mal ganz interessant, aber wirklich kennenlernen tun sie
die Patienten in der kurzen Zeit natürlich nicht. Und für die Patienten
ist das auch teilweise echt nervig, dass sie neben all den vielen
Mitarbeitern, dann auch noch jedes mal eine neue kleine Horde Studenten
kennenlernen. Vorallem bei den Visiten, wo wir durch die Studenten schon
mal 11 Leute waren, kann ich gut verstehen, dass einige Patienten sich
da eher unwohl fühlen, und sagen, dass sie das nicht möchten. Jedenfalls
fühle ich mich da doch deutlich priviligiert, dass ich zum festen Team
dazu gehöre.
Ich
selber bin auch viel sicherer geworden. Dadurch, dass ich immer mit
anderen Kollegen zusammen arbeite, muss ich mich erst einmal immer an
deren Routine und Rangehensweisen gewöhnen. Mittlerweile habe ich das
jetzt geschafft, und ich weiß was meine Aufgaben sind und im Kontakt zu
den Patienten fühle ich mich viel sicherer als zuvor. Ich traue mir
mehr zu, und kann auch den Überblick viel besser behalten. Es ist
einfach so interessant, was ich dort alles lernen kann, allein schon
damit angefangen, dass ich lerne wie ein solches Team funktioniert und
wie unterschiedliche Meinungen man zu bestimmten Themen haben kann.
Heute
war dann auch noch ein besonders schöner Tag. Hatte heute morgen eher
nicht so gute Laune, gerade weil ich mich im Moment auch ein wenig
krippig fühle. Bin dann auch gar nicht lange auf Station geblieben,
sondern so ca. um halb 8 mal mit zur EKT gegangen, um mir das mal näher
anzuschauen. Bevor ich weitererzähle, sollte ich wohl erst einmal kurz
sagen, was eine EKT ist etc. Also eine EKT steht für eine
Elektrokrampftherapie (wurde früher auch Elektroschocktherapie genannt).
Sie ist einer der erfolgreichsten Therapien der Psychiatrie und was
dabei gemacht wird ist, dass man dadurch, dass man die Patienten unter
eine Narkose setzt, ihnen durch Verabreichung von eletrischem Strom am
Schädel einen eleptischen Anfall auslöst. Das klingt jetzt für den ein
oder anderen wahrscheinlich etwas gruselig, und ich muss auch dabei
sagen, dass ich mir die Durchführung auch nicht unbedingt nochmal mit
anschauen muss, auch wenn ich mir das schlimmer vorgestellt habe.
Jedenfalls wird die EKT bei Patienten benutzt, die schon sehr lange
unter einer schweren Depression leiden und bei denen es kein Weg zur
Besserung gibt oder wenn sie unter einer stärkeren Suizidalität oder
wahnhaften Symptomen leiden. Dabei kommt aber auch nicht jeder Patient
in Frage, es ist halt vorallem auch abhängig von der körperlichen
Verfassung. Diese EKT- Behandlung geht über eine längere Zeit.
Normalerweise gibt es so eine Reihe von 12 bis 20 Anwendungen (anfangs 3
mal in der Woche). Wie lange die Wirkung ist, oder ab welcher Anzahl
von Behandlungen man eine positive Bestätigung hat, ist von Patient zu
Patient unterschiedlich. Der Wirkmechanismus ist bis heute noch
unerklärt, aber man kann es sich wohl wie bei einem RESET Schalter
vorstellen, da es durch diese elekrischen Impulse zu einer Reizreaktion
im Gehirn kommt, die dazu führt das die Neurotransmitter zwischen den
Synapsen komplett ausgeschüttet werden. Dadurch soll im Gehirn der
Stoffwechsel der Neurotransmitter und Hormone so beeinflusst werden,
dass es wohl zu dieser Neuorganisation kommt, die eine Besserung herbei
führt. Unerwünschte Wirkungen wie z.B, Gedäschnisschisschwund können
auftreten, bleiben aber nicht lange erhalten. Aufgrund der Geschichte
dieser Methode ist es ein kontroverses Verfahren, was auch noch auf
Widerstand stößt. Allerdings konnte durch diese Methode schon vielen
Patienten geholfen werden.
Soweit
so gut. Jedenfalls habe ich mir die Behandlung selber an einer
Patientin angeschaut und war dann für mehrere Stunden noch mit im
Aufwachraum gewesen, wo dann noch zwei andere Patienten mit überwacht
wurden. Dabei ist es halt wichtig die Vitalzeichen zu beobachten, und
auch wie die Patienten sich verhalten.
Der
Pfleger, der das mit mir gemacht hat, war richtig nett und hat mir
alles ausführlich erklärt. Zwischendurch war er auch mal kurz weg
gewesen. Ein Patient, hat sich ziemlich viele Gedanken gemacht. Es war
wohl schon seine 2. EKT- Reihe und heute war seine 9 Behandlung. Bei
seiner ersten Reihe, hat es ihm geholfen, allerdings hat es nicht allzu
lange angehalten und nach wenigen Monaten, wurde er erneut stationär
aufgenommen und er wollte eine zweite EKT- Reihe haben. Dadurch, dass es
beim letzten Mal bei der 9 Behandlung angeschlagen hat, hat er sich
ziemlich unter Druck gesetzt und er hatte ziemliche Angst, dass es sich
bei ihm nicht bessern wird, uns das er dann nicht mehr weiter weiß. Als
ich mit den Patienten alleine war, hat er wieder damit angefangen, und
ich habe versucht beruhigend auf ihn einzureden. Er tat mir auch einfach
so leid, da er meinte, dass er dieses Wochenende nach Hause geht und
nicht genau weiß was er denn zu seiner Familie sagen soll, die sich
natürlich wünschen, dass er sich bessert. Ihm kamen dabei auch die
Tränen und er meinte, es wäre schrecklich in diesem Zustand zu sein,
indem nichts wirklich zu einer Besserung führt. Später, als er sich
wieder beruhigt hat, hat er sich bei mir bedankt und gesagt, dass ich
meine Sache gut mache. Es war so schön, dass in dieser Situation zu
hören.
Dann,
als alle Patienten soweit wieder fit waren und wieder auf die Stationen
konnten, bin ich auch wieder auf Station, wo es ein ziemliches
Durcheinander gab. Ich habe mich dann später noch in den Aufenthaltsraum
zu ein paar Patienten gesetzt und mich ein wenig mit ihnen über ihr
kommendes Wochenende unterhalten. Eine Patienten meinte, dann als sie
mich gefragt hat, was ich denn genau für ein Praktikum mache, wie toll
ich wohl meine Arbeit machen würde und, dass ich sehr authentisch rüber
kommen würde. Eine andere Patienten fragte mich darauf, ob ich denn mal
Krankenschwester werden wollen würde, und auch, dass ich Talent hätte.
Ich kann gar nicht richtig beschreiben, wie unglaublich schön es war,
das zu hören. Vor allem von den Patienten selber. Es war einfach ein
riesiges Kompliment für mich, und es macht mich immer noch glücklich,
wenn ich daran denke. Es ist auch so schön zu wissen, dass obwohl ich
keine ausgebildete Fachkraft bin, meine Arbeit wohl doch so gut mache
dass die Patienten das selbst so beurteilen. Generell merke ich auch
einfach, dass viele Patienten sehr dankbar sind, und wie ich oben schon
erwähnt habe, mir vertrauen. Das merke ich schon allein, wenn ich auf
Station komme und ich die Patienten begrüße.
Ich
fühle mich auch sehr an die Zeit erinnert, als ich mein Praktikum in
der Suchthilfeeinrichtung gemacht habe, von der ich ganz zu Beginn
meines Blogs mal erzählt habe. Auch da war es so, dass ich den
"Patienten" in gewisser Weise Kraft gegeben habe- sie mir im Gegenzug
aber mindestens genauso viel.
An
so einem Arbeitstag wie heute, in dem ich mit eher schlechter Laune
reingegangen bin, und dann aber mit so einer viel besseren Laune nach
Hause komme, wird mir mal wieder bewusst, dass ich genau die richtige
Entscheidung mit meinem FSJ getroffen habe. Es war einfach ein besonders
schöner Tag.
Das
war jetzt ja wohl wieder mal ein relativ langer Beitrag.:) Es war mir
aber einfach wichtig diesen Tag und meine anderen positiven Eindrücke
nochmal hier festzuhalten, und ich denke, die paar Hintergründe zur EKT
könnten für den ein oder anderen vielleicht ganz interessant gewesen
sein.
Bis demnächst,
Louisa
- Lied des Tages: Carrie Hope Fletcher- the way we were (hach, so ein schönes Lied für die Jahreszeit...)
http://www.youtube.com/watch?v=cON3qGI6NTI
Bis jetzt ist die Forschung noch nicht so weit, dass sie behaupten kann Depressionen wären durch Gene veranlagt, jedoch ist es bis jetzt auch noch nicht eindeutig auszuschließen.
Die Fortsetzung von den Ursachen folgt...:)
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Will Sturgeon-Islands
http://www.youtube.com/watch?v=owg8l0F12-k
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Carl Carlton- Everlasting love
http://www.youtube.com/watch?v=u3AXKjlH4rQ
http://www.youtube.com/watch?v=q-XLvUpvjZo
-Lied des Tages: Young the Giant- Anagram
Zusammengeführte Gedanken
http://www.youtube.com/watch?v=cON3qGI6NTI
Krankheitsbild: Depression
Teil I
Jetzt wirds mal theoretisch-aber ich hoffe trotzdem nicht langweilig!:)
Für
unseren nächsten, heutigen Seminartag, sollten wir jeweils einen
Vortrag über ein Krankheitsbild vorbereiten, was es auf unserer
Einsatzstelle gibt. Mir hat es viel Spaß gemacht, den Vortrag
vorzubereiten und für die Informationen Fachbücher zu lesen, da ich
somit die Gelegenheit hatte, meine bisherigen Erfahrungen mit dem
theoretischen Wissen zu verbinden, und weil ich mir einiges jetzt mehr
erklären kann. Tatsächlich musste ich mich auch bemühen, nicht zu viel
zu erzählen und es im Rahmen zu halten.
Und
ich dachte mir, es wäre jetzt auch ein guter Anlass hier über die
Erkrankung Depression zu schreiben, auf der der Schwerpunkt meiner
Station liegt. Ich werde das Thema ähnlich wie in meinem Vortrag
zerteilen, d.h. in diesem ersten Teil soll es um erst mal um allgemeine
Informationen, um die Definition und um die Verlaufsformen gehen. Danach
komme ich dann noch zu den Symptomen, zu den Ursachen, zu den
therapeutischen Ansätzen, und was ich über den Umgang gegenüber
depressiven Menschen gelernt habe. Als Zusatzpunkt und damit es nicht zu
theoretisch wird, habe ich mir gedacht, erzähle ich euch auch nochmal
von ein, zwei Patienten auf meiner Station bzw. wie es bei ihnen dazu
gekommen ist, das sie eine Depression haben.
Ich
hoffe doch sehr, dass es euch interessiert und, dass ihr besser
nachvollziehen könnt, um was es sich bei einer Depression eigentlich
dreht.
Die
Depression gehört zu den häufigsten Krankheiten. Fast jeder Fünfte
(Frauen sogar noch mehr) sind 1 mal im Leben davon betroffen.
Beschriebene Symptome, die auf eine Depression zutreffen, wurden schon
im 5 Jhdt. v. Chr. datiert, was die Theorie es würde sich bei einer
Depression um eine moderne Erscheinung drehen, da viele Menschen nicht
mehr mit dem Lebensstil des 20. und 21 Jhdt. zurecht kommen würden,
wiederlegt.
Definieren
lässt sich die Erkrankung als eine Gemütskrankheit oder als Störungen
der Stimmungsregulation. Da man depressive Menschen mit Adjektiven wie
freudlos, energielos, hoffnungslos etc. beschreiben kann, wird die
Depression auch als Krankheit der "-losigkeit" anerkannt. Zu der
Definition gehört aber nicht nur dazu, was eine Depression ist, sondern
auch gerade, was eine Depression nicht ist. Eine Depression ist weder
ein Stimmungstief, noch eine Trauer oder eine Geisteskrankheit.
Stimmungsschwankungen sind normal und gesund, denn sie gehören zum Leben
dazu. Gesunde Menschen erkennen jedoch, welche Faktoren diese
Schwankungen hervorrufen, sie wissen wie sie damit umzugehen haben und
sie haben die Aussicht, das es auch wieder besser wird. Auch der
Trauerprozess, der nach mehrere Arten von Schicksalsschlägen von statten
geht, gehört zum gesunden Leben dazu und er ist in allgemeine Phasen
unterteilt, die für jeden zutrifft. Eine Geisteskrankheit ist es
schließlich deswegen nicht, da der Verstand, obwohl viele Patienten eine
Verminderung der Funktion des Verstandes erleben, nicht direkt
betroffen ist.
Die
Erkrankung Depression kann verschiedene Verlaufsformen annehmen, wobei
ich hier jetz nur auf die wichtigsten eingehen möchte. Bei einer
einzelnen depressiven Episode, die min. 2 Wochen anhält, spricht man von
einer depressiven Störung. Das Gegenteil dazu ist die rezidivierende
(wiederkehrende) Depression, bei der sich die Patienten in der
Zwischenphase vollständig gesund fühlen, und nach einiger Zeit (man
spricht immer von einem Zeitfenster von einem halben Jahr) einen
Rückfall erleiden. Eine sehr wichtige Unterscheidung ist zudem die,
zwischen einer unipolaren und einer bipolaren Störung. Bei einer
bipolaren Störung kennen die Patienten beide Extreme, sprich beide Pole-
die Manie und die Depression. Denn Depressionen an sich, können auch
ohne das andere Extrem der Manie auftreten, wohingegen Manien immer mit
der Depression Hand in Hand gehen. Als letztliche wichtigere Sonderform
kann man die wahnhafte Depression nennen, in der Patienten z.B. unter
einem Schuldwahn oder Verarmungswahn leiden. Bei der Frage, um welche
Art der Depression es sichbei einem Patienten dreht, muss man sie
individuelle nach dem Schweregrad und dem Verlauf beurteilen.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Ron Sixsmith- Maybe this Christmas
Krankheitsbild: Depression
Teil II.I.
Erst
seit ca. 200 Jahren werden wissenschaftliche Erforschungen dieser
Krankheit betrieben, die sie als eine eben solche psychische Krankheit
anerkennen. In den letzten Jahrzehnten fand ein enormer Zuwachs an
Wissen und Erkenntnissen statt, die aus den verschiedensten
Wissensgebieten hervorgingen. Sie alle gingen von verschiedenen Ansätzen
aus, stellten sich unterschiedliche Fragen und bekamen unterschiedliche
Antworten.
Da
es sich bei einer Depression um eine psychobiologische Krankheit
handelt, werden beide Ebenen- die biologische, als auch die
psychlogische- bei der Erklärung der Entstehung miteingebunden.
Deshalb verfolgt die Depression 2 Ziele: die biologische Erklärung und das psychologische Verständnis von Depressionen.
1. Die biologische Erklärung:
Um diese "Erklärungsebene" für jeden verständlich zu machen, hole ich jetzt erstmal lieber ein wenig aus.
Unser
Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen, die miteinander
verbunden sind, und durch sogenannte Neurotransmitter (Botenstoffe)
miteinander in Kontakt treten können, indem sie Informationen
weiterleiten. Die Verbindungstelle heißt Synapse.
Rechts abgebildet könnt ihr sehen, wie eine solche "Informationsübertragung" schematisch abläuft.
Eine
Nervenzelle (Nervenzelle Nr.1) ist mit ihrem synaptischen Endknöpfchen
mit dem Zellkörper einer anderen Nervenzelle verbunden. Wenn dann in der
ersten Nervenzelle durch Weiterleitung ein elekrischer Impuls
eintrifft, bewirkt dieser Reiz, dass der Impuls bis zu den synaptischen
Endknöpfchen in der Zelle weitergeleitet wird. Dadurch werden
Neurotransmitter, die in diesen in Vesikeln enthalten sind, "frei", d.h.
sie verlassen die Zelle und treten in den synaptischen Spalt ein. An
der anderen Nervenzelle können sie dann an Rezeptoren (Andockstellen)
binden, wodurch die zweite Nervenzelle erregt wird, und wiederrum ein
elekrischer Impuls entsteht.
Neurobiologen
haben dann herausgefunden, dass die Neurotransmitter Serotonin,
Noradrenalin und Dopamin nicht im ausreichendem Maße bei depressiven
Menschen im synaptischen Spalt enthalten sind, und somit das
Gleichgewicht dieser biologischen Funktionen gestört sind. Diese
Erkenntnis ist erst gut nachzuvollziehen, wenn man sich mit den
Funktionen dieser Neurotranmitter auseinandersetzt.
Dopamin
ist für die Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit und die motorische Aktivität
verantwortlich. Noradrenalin entsteht wiederrum aus Dopamin und ist für
die Steuerung und Wachheit verantwortlich. Serotonin ist schließlich ein
Neurotransmitter der als zentraler Stimmungsmacher für den Appetit, den
Sexualtrieb und auch unter anderem für das psychische Wohlbefinden
verantwortlich ist. All diese Funktionen und Fähigkeiten des
menschlichen Körpers sind durch den Mangel an den wichtigen
Neurotransmitter gestört.
Aufgrunddessen
werden viele Menschen mit Antidepressiva behandelt, die gezielt auf den
synaptischen Spalt einwirken. Denn zum einem können sie das Enzym
hemmen, was für den Abbau der Neurotransmitter im synaptischen Spalt
arbeitet, oder sie hemmen die Wiederaufnahme der abgebauten
Neurotransmitter zurück in die Nervenzelle, die sie ausgeschüttet hat.
So oder so wird erzielt, dass es eine erhöhte Konzentration dieser
Neurotransmitter im synaptischen Spalt gibt, wodurch ihre Wirkung
verstärkt wird.Bis jetzt ist die Forschung noch nicht so weit, dass sie behaupten kann Depressionen wären durch Gene veranlagt, jedoch ist es bis jetzt auch noch nicht eindeutig auszuschließen.
Die Fortsetzung von den Ursachen folgt...:)
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Will Sturgeon-Islands
http://www.youtube.com/watch?v=owg8l0F12-k
Krankheitsbild: Depression
Teil II.II.
2. Die psychologische Erklärung:
Die
Ansätze des psychologischen Verständnisses der Depression befassen sich
mit den depressiven Gefühlen, Gedanken und daraus folgend dem Verhalten
und den möglichen körperlichen Symptomen. Zwei Richtungen, denen
ausgearbeitete Theorien als Grundlage ihres therapeutischen Vorgehens
dienen sind die Tiefen- & die Verhaltenspsychologie. Bei beiden
spielt die individuelle Vergangenheit eine sehr wichtige Rolle.
2.1. Die Tiefenpsychologie
Laut
der Tiefenpsychologie ist die Depression eine Folge einer früheren
negativen Erfahrung, die sowohl unser Erleben, als auch unsere Gefühls-
und Gedankenwelt geprägt hat. Eine aktuelle Krise (in welcher Art und
Weise auch immer) "passt" dann in diese Prägung der Tiefe und löst somit
eine Depression aus.
Deswegen
sprechen Psychoanalytiker der Depression eine sehr wichtige Funktion
zu. Wenn alle anderen Lösungsversuche in einer bedrohenden Situation
nicht helfen, wird die Depression im Sinne einer Notbremse oder eines
"biosozialen Schutzmechanimsus" verwendet. Letztendlich handelt es sich
um einer Überlebenstrategie aus der Kindheit.
2.2. Verhaltenspsychologie
Bei der Verhaltenspsychologie gibt es drei wichtige Modelle mit unterschiedlichen Ansätzen.
2.2.1. Das Verstärkerverlustmodell:
Hierbei
geht man davon aus, dass Depressionen durch zu wenig "positive
Verstärkung" ausgelöst werden kann. Daraus entsteht ein Mangel an
angenehmen Erfahrungen und Erlebnissen (vor allem im
zwischenmenschlichen Bereich). Bestimmte Verhaltensweisen und -muster
werden immer seltener belohnt, wodurch diese immer mehr reduziert werden
und schließlich gänzlich verschwinden.
2.2.2. Das Modell der erlernten Hilflosigkeit:
Mit
dem Ansatz, dass Depressionen auf fehlgeleiteten Lernprozessen beruhen,
beschäftigt sich dieses Modell. Betroffene haben in der Vergangenheit
Erfahrungen mit Situationen gehabt, in denen sie keine Kontrolle hatten,
und sie selbst nichts am Ausgang dieser Situation ändern hätten können.
Der fehlgeleitete Lernprozess beruht dann darauf, dass Betroffene in
immer mehr und schließlich in gänzlich allen Situationen keine
Eigeninitiative betreiben. Obwohl es sich dabei sehr wohl um Situationen
handelt bei denen es wichtig wäre einzugreifen.
- Beispiel:
Eines
unserer Gruppen auf Station heißt "CBASP" (übersetzt: „Cognitive
Behavioral Analysis
System of Psychotherapy”). Im Wesentlichen geht es dabei darum, dass ein
Patient eine Situation, die ihm vor kurzem oder vor längerer Zeit
passiert ist und mit derem Ausgang er nicht zufrieden war, vorstellt. Im
Verlauf der Zeit wird dann vom Patienten unter Hilfe von den
Mitpatienten und des Psychologen diese Situation aufgeschlüsselt.
Wie
das genau funktioniert möchte ich hier kurz an einem Beispiel nochmal
erklären. Eine Patientin erzählte mal von der wöchentlichen Situation,
dass sie wenn sie am Wochenende nach Hause geht ihr Mann sie jedes Mal
darum bittet doch auch ihre Schwiegermutter zu besuchen. Obwohl sie das
nicht gerne macht, da ihre Schwiegermutter immer nur von sich selber und
ihrem Leiden erzählt und sie nie nach ihrem Befinden befragt, fühlt sie
sich doch stets durch die Bitte ihres Mannes und ihrem eigenem
schlechten Gewissen dazu gezwungen. Somit waren schon die Fakten
festgelegt, d.h. was vor und was in der Situation geschehen ist.
Weiter
geht es dann mit den Interpretionen (meist drei) des Patienten in
dieser Situation. Ihre waren, dass sie das Gefühl hatte ihre
Schwiegermutter würde sich nicht für sich interessieren, sie würde ihre
positive Veränderung gar nicht bemerken oder das ihre Schwiegermutter
sich vielleicht gar nicht ihres Verhaltens gar nicht bewusst ist oder
gar mal jemanden zum Reden braucht.
Im nächsten Schritt soll dann der Patient sein eigenes Verhalten im sogennanten "Kiesler Kreis" einordnen. Sie selbst hat sich mit Hilfe im unteren linken Viertel eingeordnet. Sie
hat sich nicht wirklich für die zahlreichen Beschwerden ihrer
Schwiegermutter interessiert, wodurch sie nicht viel zum Gespräch
beigetragen hat und teils auch nicht zuhörte. Die nächsten Fragen sind
dann die, wie die Situation ausgegangen ist und wie sie sich es
gewünscht hätte. Sie meinte die Situation würde immer so ausgehen, dass
sie unbefriedigt aus dem Gesprächen herauskommen würde. Und zwar
deshalb, weil ihre Schiegermutter wiedermal sich nicht nach ihrem
derzeitigem Befinden gefragt hat und wiederholt nur von sich redet. Auch
hat sie sich mehrmals nicht getraut ihr Problem mit der Situation
anzusprechen.Gleichzeitig hätte sie aber auch immer ein schlechtes
Gewissen, dass sie nie Lust auf diese Besuche hat und dann auch nie
wirklich zuhört. Was sie sich wünschen würde, sollte demnach klar sein.
Sie möchte, dass ihre Schwiegermutter sich auch mal nach ihrem Befinden
erkundigt und sie eine ausgeglichene Beziehung haben. Nun geht es darum,
zu erkennen, wie man das nächste mal mit einer solchen Situation
umgehen sollte, um das Ergebnis zu erlangen, dass man sich wünscht. Dazu
werden zunächst die Interpretationen der Situation angeschaut. Dass sie
denkt, dass ihre Schwiegermutter sich nicht für sie interessieren
würde, ist kontraproduktiv und wenn sie sich darauf versteifen würde,
würde das nicht zu einer Besserung führen. Jedoch sind die Ansätze, dass
ihre Schwiegermutter nichts von ihrem Wunsch ahnt und vielleicht auch
gar nicht weiß, wie sie seit sie ihre Erkrankung hat umgehen kann sind
Gedanken, die durchaus wert sind in Betracht zu ziehen. Ihr Verhalten
wird auch nochmal genauer beleuchtet. Um zum gewünschten Ergebnis zu
kommen sollte sie sich im oberen rechten Viertel befinden, anstatt wie
vorher im unteren linken. Zum Schluss wird ein sogenannter "Schlachtruf"
formuliert, d.h. wenn der Betroffene in der Zukunft auf eine ähnliche
oder wie im dem Fall wieder auf die selbe Situation trifft, soll er sich
anhand dieses Rufes an diese Analyse mit all seinen Aspekten erinnern.
In diesem Fall war es "Du bist auch wichtig". Somit sollte das Ziel
erreicht sein: dem Patienten wird veranschaulicht, dass sein eigenes
Verhalten sehr wohl wichtig ist und dementsprechend auch Auswirkungen
darauf hat, wie eine Situation ausgeht.
2.2.3. Das kognitive Modell:
"Negative
Gedanken sind die Ursache negativer Gefühle"- so der Ansatz dieses
Modells. Die typischen negativen Gedanken lassen sich in drei Bereiche
einteilen: die Fehleinschätzung der eigenen Person (oftmals
Unterschätzung), eine falsche, stets negative Einschätzung der
gegenwärtigen Situation und die pessimistische Sicht in die Zukunft.
Diese Denkmuster haben die Betroffenen gelernt. Die Art und Weise wie
wir als Kinder unsere Welt gesehen haben, hat auch Einfluss auf unsere
heutige Sicht der Dinge. Kränkungs- und Verlusterfahrungen haben auch
laut dieses Modells einen entscheidenen Einfluss darauf wie wir denken
und demnach fühlen.
Aus all dem entstehen typische Denkfehler. Wie falsche Verallgemeinerungen und Schlussfolgerungen.
- Beispiel:
In
den letzten Wochen habe ich hin und wieder mit einer älteren Patienten
Gesellschaftsspiele gespielt, da sie aus lauter innerer Unruhe immer
eine Beschäftigung sucht. Sobald ich im Spiel vorne lag kam stets die
Bemerkung von ihr "Ach, wir brauchen gar nicht weiterspielen, ich habe
doch sowieso verloren". Auch wenn dieses Beispiel etwas lapidar klingt,
aber dennoch ist es wie ich finde ein sehr gutes Beispiel. Gegen diese
Denkfehler kommt man sehr schlecht an. Selbst wenn ich mich bemüht habe
sie auf ihre Erfolge im Spiel hinzuweisen und sie zu motivieren noch
nicht aufzugeben, letzten Endes hatten für sie die Runden, in denen sie
verloren hatte ein viel größeres Gewicht als solche in denen sie
gewonnen hatte. Im diesem Zusammenhang spricht man von einer selektiven
Wahrnehmung
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Carl Carlton- Everlasting love
http://www.youtube.com/watch?v=u3AXKjlH4rQ
Krankheitsbild: Depression
Teil III
Im dritten Teil meiner kleinen Reihe, schauen wir uns mal die Symptome von Depressionen an.
Die
Symptome machen sehr deutlich, dass sowohl der Körper, als auch die
Seele bei dieser Erkrankung betroffen sind. Eine Diagnose für eine
Depression wird gestellt, wenn eine bestimmte Anzahl und Ausprägung von
Symptomen vorliegen, d.h. es müssen mindestens zwei Haupt- und
mindestens zwei Zusatzsymptome vorliegen. Letztere müssen auch noch mehr
als 2 Wochen andauern. Die Anzahl der vorhandenen Symptome gibt
Auskunft über den Schweregrad der vorliegenden Depression.
Wenn ihr wollt, könnt ihr euch, bevor ihr weiterlest ja mal selber testen, wie ihr euch einen depressiven Menschen so im Allgemeinen vorstellen würdet und eure Beschreibungen dann mit den Symptomen vergleichen, die ich hier nenne.
Insgesamt spricht man immer von 3 Hauptsymptomen.
Die lateinische Übersetzung von "deprimere" heißt niederdrücken, und beschreibt somit auch schon das erste Hauptsymptom: die gedrückte Stimmung. Dabei handelt es sich um einen alles umfassenden und lang andauernden Zustand.
Manchmal, so beschreiben es wohl viele Patienten, scheint er wie aus heiterem Himmel ohne sonderliche Vorzeichen zu kommen, eben wie ein innerer Schalter, der plötzlich umgeschaltet wird. Wiederherum beschreiben andere eine schleichenden Verlauf.
Als nächstes gibt es die Interessen- & Freudlosigkeit. Psychiater sprechen von einer Anhedonie, also einer depressiven Freudlosigkeit, welche wiederum durch die "Edonie", sprich Glückseligkeit sprachlich zu erklären wäre. Auch diese hält an und nimmt alles in Besitz.
Letztlich wird auch stets die Antriebstörung als Hauptsymptom anerkannt. Für Psychiater entspricht der Antrieb der Lebensenergie. In der Depression erlebt man ein Verlust dieser bzw. eine Antriebsminderung. Jede Bewegung fällt schwer und ist eigentlich schon zu viel. Sehr schnell stellt sich eine körperliche Erschöpfung ein.
Interessant wäre es vielleicht noch zu bemerken, dass es auch genau das Gegenteil, nämlich die Unruhe bei depressiven Patienten gibt, welches als zusätzliches Symptom aufgeführt wird. Diese Patienten finden einfach keine Ruhe, stehen sozusagen ständig unter Strom und brauchen eine Beschäftigung.
Bei den Zusatzsymptomen könnte ich wesentlich mehr nennen, beschränke mich aber des Platz wegen nur auf ein paar, die mir auch selbst des öfteren auf Station begegnet sind.
Häufig kommt es zu einer verminderten Konzentration und Aufmerksamkeit, was wiederrum mit einer teilweise immer größer werdenden Leere im Kopf und dem Gefühl der Verdummung assoziiert wird. Daraus resultiieren dann durchaus die bekannten Denkmuster, das man ja selbst nichts könne, sprich im Wesentlichen einem Verlust des Selbstvertrauens.
Ganz viele Patienten auf meiner Station haben zum Beispiel Schwierigkeiten damit dem Inhalt eines Romans zu folgen und sich dabei alles zu merken. Einige greifen dann zu Kurzgeschichten oder Zeitschriften, damit ihr Frust, der dadurch entsteht nicht Überhand gewinnt.
Es findet eine Abwertung von sich selbst statt. Und klar ist, wer sich selbst nicht attraktiv findet und nicht mit sich sebst zufrieden ist, möchte auch nicht bzw. kann es nicht nachvollziehen oder wahrhaben, wenn jemand sie auf ihre Fähigkeiten, Talente etc. hinweist. Das muss erst wieder erlent werden.
Außerdem können dadurch viele Sex gar nicht mehr genießen, wobei man hier auch anmerken muss, dass das auch den Wirkungen von vielen Medikamenten zu tun hat.
Einige Patienten leiden auch unter erheblichen Schlafstörungen. Sie haben Schwierigkeiten ein- oder durchzuschlafen oder erwachen am frühen Morgen. Und das wiederrum wird oftmals verursacht durch eine starke Grübelneigung, bei der die Patienten alle möglichen Sorgen und Gedanken bis ins letzte Detail durchdenken, um letztlich keine Ruhe zu finden.
Bekannt wäre dann natürlich auch noch die Tagesschwankungen, die jedoch nicht immer so ablaufen, dass es ein Morgentief und ein abendliches Hoch gibt. Auch die andere Reihenfolge kann, wenn auch eher selten, durchaus auftreten.
Und habt ihr euch ein wenig auf die Probe gestellt? In wieweit haben eure Vorstellungen übereingestimmt und wo eher weniger?
Der Grund warum ich zu den einzelnen Symptomen ein, zwei Sätze mehr geschrieben habe ist folgender: ich glaube nämlich, dass man sich durch die beschreibenden Symptome eine Depression viel besser vorstellen kann und hier schon der Fehler einer realistischen Vorstellung liegen kann. Zum einem sind einem vielleicht viele Symptome in Bezug zu einer Depression gar nicht bekannt und zum anderen auch wenn man manche Adjektive oder Beschreibungen mit der Krankheitsbild einer Depression assoziert liegt doch gerade die Schwierigkeit gerade darin, diese Symptome dann auch richtig in Bezug zu deiner Depression anzuwenden, da der Ausmaß oder gar die gesamte Symptomatik bei einem depressiven Menschen ganz anders ist, als bei einem gesunden Menschen.
Obwohl ich die Symptome dann doch mehr oder weniger nur aufgezählt habe, meine ich, dass dieser Teil wirklich sehr wichtig für das grundliegende Verständis ist.
Zum Schluss hätte ich noch ein kleines "Gedankenspiel" für euch. Bis jetzt wisst ihr schon so manches über eine Depression, wenn ihr alle meine teile gelesen habt. Nun versucht euch mal vorzustellen, ihr würdet selbst unter diesen Symptomen leiden. Natürlich bin ich mir bewusst, und durch meine fast schon 6 monatige Zeit meines FSJ noch mehr, dass es schwierig ist sich so etwas vorzustellen, wenn man selber noch nie bewusst in Kontakt zu solchen Menschen getreten ist.
Doch trotzalledem wünsche ich mir, dass ihr es mal versucht.
Wie schwierig ist es dann noch den Gedanken oder Denkmustern eines depressiven Menschen zu folgen?
Und letztlich: erkennt ihr eine "kleiner werdende Grenze" zwischen euch und einem erkrankten depressiven Menschen?
Bis demnächst,
Louisa
- Lied des Tages: Pink- Pleas don't leave meWenn ihr wollt, könnt ihr euch, bevor ihr weiterlest ja mal selber testen, wie ihr euch einen depressiven Menschen so im Allgemeinen vorstellen würdet und eure Beschreibungen dann mit den Symptomen vergleichen, die ich hier nenne.
Insgesamt spricht man immer von 3 Hauptsymptomen.
Die lateinische Übersetzung von "deprimere" heißt niederdrücken, und beschreibt somit auch schon das erste Hauptsymptom: die gedrückte Stimmung. Dabei handelt es sich um einen alles umfassenden und lang andauernden Zustand.
Manchmal, so beschreiben es wohl viele Patienten, scheint er wie aus heiterem Himmel ohne sonderliche Vorzeichen zu kommen, eben wie ein innerer Schalter, der plötzlich umgeschaltet wird. Wiederherum beschreiben andere eine schleichenden Verlauf.
Als nächstes gibt es die Interessen- & Freudlosigkeit. Psychiater sprechen von einer Anhedonie, also einer depressiven Freudlosigkeit, welche wiederum durch die "Edonie", sprich Glückseligkeit sprachlich zu erklären wäre. Auch diese hält an und nimmt alles in Besitz.
Letztlich wird auch stets die Antriebstörung als Hauptsymptom anerkannt. Für Psychiater entspricht der Antrieb der Lebensenergie. In der Depression erlebt man ein Verlust dieser bzw. eine Antriebsminderung. Jede Bewegung fällt schwer und ist eigentlich schon zu viel. Sehr schnell stellt sich eine körperliche Erschöpfung ein.
Interessant wäre es vielleicht noch zu bemerken, dass es auch genau das Gegenteil, nämlich die Unruhe bei depressiven Patienten gibt, welches als zusätzliches Symptom aufgeführt wird. Diese Patienten finden einfach keine Ruhe, stehen sozusagen ständig unter Strom und brauchen eine Beschäftigung.
Bei den Zusatzsymptomen könnte ich wesentlich mehr nennen, beschränke mich aber des Platz wegen nur auf ein paar, die mir auch selbst des öfteren auf Station begegnet sind.
Häufig kommt es zu einer verminderten Konzentration und Aufmerksamkeit, was wiederrum mit einer teilweise immer größer werdenden Leere im Kopf und dem Gefühl der Verdummung assoziiert wird. Daraus resultiieren dann durchaus die bekannten Denkmuster, das man ja selbst nichts könne, sprich im Wesentlichen einem Verlust des Selbstvertrauens.
Ganz viele Patienten auf meiner Station haben zum Beispiel Schwierigkeiten damit dem Inhalt eines Romans zu folgen und sich dabei alles zu merken. Einige greifen dann zu Kurzgeschichten oder Zeitschriften, damit ihr Frust, der dadurch entsteht nicht Überhand gewinnt.
Es findet eine Abwertung von sich selbst statt. Und klar ist, wer sich selbst nicht attraktiv findet und nicht mit sich sebst zufrieden ist, möchte auch nicht bzw. kann es nicht nachvollziehen oder wahrhaben, wenn jemand sie auf ihre Fähigkeiten, Talente etc. hinweist. Das muss erst wieder erlent werden.
Außerdem können dadurch viele Sex gar nicht mehr genießen, wobei man hier auch anmerken muss, dass das auch den Wirkungen von vielen Medikamenten zu tun hat.
Einige Patienten leiden auch unter erheblichen Schlafstörungen. Sie haben Schwierigkeiten ein- oder durchzuschlafen oder erwachen am frühen Morgen. Und das wiederrum wird oftmals verursacht durch eine starke Grübelneigung, bei der die Patienten alle möglichen Sorgen und Gedanken bis ins letzte Detail durchdenken, um letztlich keine Ruhe zu finden.
Bekannt wäre dann natürlich auch noch die Tagesschwankungen, die jedoch nicht immer so ablaufen, dass es ein Morgentief und ein abendliches Hoch gibt. Auch die andere Reihenfolge kann, wenn auch eher selten, durchaus auftreten.
Und habt ihr euch ein wenig auf die Probe gestellt? In wieweit haben eure Vorstellungen übereingestimmt und wo eher weniger?
Der Grund warum ich zu den einzelnen Symptomen ein, zwei Sätze mehr geschrieben habe ist folgender: ich glaube nämlich, dass man sich durch die beschreibenden Symptome eine Depression viel besser vorstellen kann und hier schon der Fehler einer realistischen Vorstellung liegen kann. Zum einem sind einem vielleicht viele Symptome in Bezug zu einer Depression gar nicht bekannt und zum anderen auch wenn man manche Adjektive oder Beschreibungen mit der Krankheitsbild einer Depression assoziert liegt doch gerade die Schwierigkeit gerade darin, diese Symptome dann auch richtig in Bezug zu deiner Depression anzuwenden, da der Ausmaß oder gar die gesamte Symptomatik bei einem depressiven Menschen ganz anders ist, als bei einem gesunden Menschen.
Obwohl ich die Symptome dann doch mehr oder weniger nur aufgezählt habe, meine ich, dass dieser Teil wirklich sehr wichtig für das grundliegende Verständis ist.
Zum Schluss hätte ich noch ein kleines "Gedankenspiel" für euch. Bis jetzt wisst ihr schon so manches über eine Depression, wenn ihr alle meine teile gelesen habt. Nun versucht euch mal vorzustellen, ihr würdet selbst unter diesen Symptomen leiden. Natürlich bin ich mir bewusst, und durch meine fast schon 6 monatige Zeit meines FSJ noch mehr, dass es schwierig ist sich so etwas vorzustellen, wenn man selber noch nie bewusst in Kontakt zu solchen Menschen getreten ist.
Doch trotzalledem wünsche ich mir, dass ihr es mal versucht.
Wie schwierig ist es dann noch den Gedanken oder Denkmustern eines depressiven Menschen zu folgen?
Und letztlich: erkennt ihr eine "kleiner werdende Grenze" zwischen euch und einem erkrankten depressiven Menschen?
Bis demnächst,
Louisa
http://www.youtube.com/watch?v=q-XLvUpvjZo
Eine der wichtigsten Dinge, die man im FSJ lernt
Man
kann wirklich sagen, dass ich schon allerhand in meinem FSJ gelernt
habe. Soviel, dass sich die 6 Monate schon wie eine ganze lange Reise
an fühlen, die ich in einem Jahr hätte erlebt haben können.
Es
gibt aber auch noch einiges was ich lernen kann und will in dem
nächsten Halbjahr, jedoch habe ich schon eine wichtige Lektion
gelernt. Und jeder, der ein FSJ gemacht hat oder gerade dabei ist wie
ich kennt sie: die Lektion die mit dem Problem einhergeht zu lernen,
sich während seines FSJ richtig einzuschätzen bzw. vorallem sich
nicht zu überschätzen. Und das denke ich ist vordergründig ein
Problem wenn man, wie ich ein FSJ in der Psychiatrie macht.
Natürlich
spreche ich gerade nur aus eigener Erfahrung, aber ich denke ich
liege auch nicht schwer falsch wenn ich behaupte, jeder der mit
seinem FSJ oder auch meinendwegen Praktikum oder generellen Arbeiten
in einem neuen Arbeitsplatz anfängt, möchte sich in gewisser Weise
unter Beweis stellen und einen guten Eindruck machen. Dadurch
entsteht aber oftmals das Gefühl alles richtig machen zu wollen, was
und das ist wichtig, nicht damit gleichzusetzten ist, alles, was
einem aufgetragen wird letztlich auch machen zu müssen.
Es
ist wichtig, auf sein eigenes Gefühl zu hören und seine Gedanken
auch mitzuteilen und nicht für sich zu behalten. Und dass man sich
einer Aufgabe nicht gewachsen fühlt, heißt nicht automatisch, dass
man schlecht ist. Letztlich geht es darum, seine Grenzen
kennenzulernen und ein besseres Gefühl zu entwickeln, was man kann
und was man nicht oder noch nicht kann. Das wiederrum kann man nur
mit der Zeit lernen und indem man immer wider neue Situationen
erlebt.
Mir
zumindest ist es ziemlich schwer gefallen und fällt es teilweise
immer noch schwer mich und meine Fähigkeiten etc. richtig
einzuschätzen. An meinem ersten Tag, damals noch in der Kinder- und
Jugendpsychiatrie war ich hochmotiviert und wollte sofort anfangen,
habe aber ganz schnell gemerkt, dass ich erst einmal die ganzen
komplett neuen Eindrücke verarbeiten musste und andererseits erst
einmal diese völlig neue Welt kennenlernen musste um mich zurecht
finden zu können. Tagelang war die Aufgabe, die ich von meinen
Kollegen bekommen habe erst einmal zu zuschauen und alles zu
beobachten. Klar, geht einmal das mit der Zeit auf den Keks, man
möchte endlich mithelfen und arbeiten. Aber ich sag dir eins, diese
ersten paar Tage und Wochen sind die Wichtigsten und es ist völlig
in Ordnung oder viel mehr es muss so sein, dass man sich erst zurück
nimmt. Sobald dann die ersten Aufgaben kommen will man gleich
loslegen, nach all der Zeit in der man hauptsächlich den stillen
Beobachter gespielt hat. Bei mir war es dann so, dass ich gleich bei
manchen Aufgaben gemerkt habe, dass sie schwieriger sind als die
ausgesehen haben. Ich habe sie unterschätzt. Zumal in einer
Psychiatrie Situationen vorkommen können, die vollkommen unerwartet
und herausfordernd sein können. In welchen, man sich nicht nur
selbst von seiner Psyche her gefährden kann, sondern auch den
Patienten. Aber der Schutz von einem Selbst geht immer vor.
Meine
Erfahrung womit ich die Lektion hauptsächlich gelernt habe, war im
Dezember, als wir eine Krebspatientin auf Station hatten. Es ist
schwierig diese Situation zu beschreiben, aber es war so, dass ich
mich in gewisser Weise für sie verantwortlich gefühlt habe und sie
gerne täglich sehen wollte, damit ich wusste wie es ihr ging.
Eigentlich hatte ich Angst um sie. Ich habe an dem Bild festgehalten,
wer sie einmal war auch wenn dieses Bild immer mehr verschwommen ist,
da sie Metastasen im Kopf hatte und zwischen Stimmungen und in
gewisser Weise auch in Persönlichkeiten gewechselt hat. Es waren
nicht meine Kollegen gewesen, die sie mir aufgedrängt haben und mich
in ihr Zimmer geschickt haben um sie zu pflegen. Viel mehr wollte ich
es selbst. Diese intensive Zeit ging so eine Woche lang und von einem
Moment auf den Anderem wurde mir erst bewusst, was das alles
schleichend mit mir angestellt hat. Meine Nerven waren ziemlich am
Ende. Das alles habe ich aber erst dann und noch stärker nach
mehreren Urlaubstagen so richtig wahrgenommen.
Damit
will ich sagen, dass man sich überschätzt hat, merkt man meist
erst, wenn es schon zu spät ist. Trotzalledem ist es wichtig diese
Erfahrung mal zu machen, da sie einem die eigenen Grenzen aufweist,
die man für die bessere Einschätzung von sich selbst braucht.
Seidem
fällt es mir zwar immer noch nicht leicht mich stets richtig
einschätzen zu können und mich freiwillig aus Situationen
rauszuziehen, denen ich mich nicht gewachsen fühle, aber wenn ich an
diese Zeit im Dezember denke, ist mir mehr denn je bewusst, dass es
mit das wichtigste ist, dass man sich selbst schützt. Auch wenn man
Kollegen wie ich hat, die sehr einfühlsam und verständnisvoll sind,
selbst die können einen nicht immer richtig einschätzten wenn sie
einem eine Aufgabe geben. Vorallem wird es schwierig, wenn man schon
längere Zeit in seiner Einsatzstelle ist, und man von seinen
Kollegen aus zum Team dazugehört und man sich selber auch
dazugehörig fühlt.
Schließlich
geht es nicht darum sich komplett auszupowern und seine Grenzen
überzustrapazieren sondern viel mehr auch wider gesund aus dem FSJ
raus zu kommen. Es geht darum, dass richtige Maß zu finden, zwischen
ich unterschätzte mich und traue mir nichts zu, und ich mache zu
viel und bin komplett überfordert. Meine Kollegen und mittlerweile
auch ich, haben mehrere Schüler erlebt, die damit schwer zu kämpfen
hatten.
Man
braucht Mut dazu, sich einzelnen Situationen zu stellen aber genauso
viel oder sogar mehr Mut um sich selber zurückzunehmen und jemanden
mitzuteilen, das man sich für manche Sachen nicht gewappnet fühlt
Bis
demnächst,
Louisa
-Lied des Tages: Young the Giant- Anagram
Lebe den Augenblick
Nachdem
ich in letzter Zeit häufiger verreist bin (Portugal, Genf,
Freiburg/Colmar/Basel, Karlsruhe), und mich um meine Bewerbungen an
verschiedenen Unis gekümmert und um deren Städte informiert habe, dachte
ich so gut wie nur noch daran, wie es nach meinem FSJ weitergeht. Ich
war nicht mehr motiviert zu arbeiten, es machte mir nicht mehr so viel
Spaß und ich hatte die immer gleichen Abläufe und den Schichtdienst so
langsam satt.
Wegen
dem schönen Wetter gingen immer so gut wie alle Patienten in den
Ausgang und es gab keinen der nur in Begleitung raus durfte. Von daher
gab es noch weniger zu tun auf der Arbeit aber Zuhause schon.
Die knapp 2 Monate bis zum Schluss kamen mir aufeinmal entsetzlich lang vor.
Der gestrige Tag hat mich noch einmal aufwachen lassen.
Am
Montag hatte mich eine Patientin gefragt, wie ich am Dienstag arbeiten
würde, worauf ich beiläufig meinte ich hätte mir frei genommen, da ich
Geburtstag habe.
Nun
gestern kam raus, dass sie das nicht für sich behalten hat. Schon als
ich durch die Zimmer durch bin, haben mir viele Patienten alles gute
nachträglich gewünscht, Patienten, die sonst desöfteren vergessen sich
ihre Medikamente abzuholen oder generell vergesslich sind. Schon allein
das hat mich gerührt.
Und
dann am Nachmittag, als ich mit meinen anderen Kollegen im
Stationszimmer war, kamen aufeinmal wenn auch nicht alle aber so gut wie
alle Patienten um die Ecke, sangen mir ein Ständchen, gaben mir eine
selbstgemachte Karte, eine Celebrationsbox und es kam zu einer erneuten
Runde von Gratulationen und Hände schütteln.
Ich
bin kein Mensch, der gerne im Mittelpunkt steht, vondaher konnte ich
nicht anders als mich ein wenig unwohl dabei zu fühlen. Aber ich war
wirklich sehr gerührt und mehr oder weniger sprachlos, sodass ich in der
Situation gar nicht viel sagen konnte.
Auf
der Karte, es ist fast so als hätten sie in den vergangenen Wochen
meine Gedanken gelesen steht als aller erster Satz "Lebe den Augenblick,
auch wenn du mit einem Bein schon in der Zukunft stehst und mit dem
anderem in der Vergangenheit". Was für treffende Worte, dachte ich mir
einfach nur. Plötzlich fühlte sich alles nach Abschied an. Auch in
Hinsicht auf meine Kollegen. An meinem Geburtstag riefen sie an. Auch
von ihnen bekam ich Geschenke und Alles Gute gewünscht. Die Kollegin,
mit der ich mich am Besten verstehe hat mich gefragt ob ich Mitte Juli
schon was vorhätte, da sie und drei Andere geplant hatten, nochmal mit
mir essen gehen zu wollen. Es machte mich traurig. Doch es ließ mich
erkennen, wie gut es mir doch geht.
Lebe im Augenblick- den Spruch hab ich schon oft gelesen und gehört. Allerdings war er diesmal wirklich treffend.
Ich
sollte lernen mir weder das Ende herbei zuwünschen, wie ich es gemacht
habe weder mich vor dem Ende zu "fürchten", denn das lässt mich auch
nicht mehr am Hier und Jetzt teilnehmen lassen.
Es sind nicht "nur" noch eineinhalb Monate, sondern es sind noch eineinhalb Monate, die ich genießen kann und sollte.
Schließlich heißt es am Ende nicht Tschüss, sondern Auf Wiedersehen.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Charli XCX- Boom boom clap
https://www.youtube.com/watch?v=YnLtu6EnWiY
Zusammengeführte Gedanken
Es
ist eine Tatsache, dass Menschen, die unter einer psychischen
Erkrankung leiden von einem Großteil der Gesellschaft ausgeschlossen
werden. Sie sind einfach nicht "normal" und somit wohl nicht dazu im
Stande den Werten und Normen der Gesellschaft gerecht werden zu können.
Die
Wahrheit ist ihnen wird keine Chance eingeräumt. Die Wahrheit ist, dass
die meisten Menschen von psychisch kranken Menschen und psychischen
Erkrankungen nichts wissen wollen. Die Wahrheit ist, dass jene Menschen,
die über psychische Erkrankungen aufgeklärt sind und Menschen mit eben
solchen Erkrankungen akzeptieren, meist selbst erkrankt sind, Verwandte
haben die erkrankt sind oder in diesem Umfeld arbeiten.
Für mich persönlich ist das eine traurige Wahrheit.
Diese
Menschen, die ich als Patienten auf meiner Station kennenlerne, sind
vor allem das: Menschen, so wie du der das hier liest. Sie sind nicht
die Erkrankung, sie sind eine Persönlichkeit mit einem individuellen
Charakter, mit eigenen Gefühlen und Gedanken.
Sie
sind Menschen, die zum großen Teil sehr viele Schicksalschläge in ihrem
bisherigem Leben erleben mussten, die Leid erfahren haben in allen
erdenklichen Formen.
Jeder
Mensch kann eine psychische Erkrankung in seinem Leben bekommen. Jeder.
Keiner und zwar absolut keiner ist davon ausgeschlossen. Man kann sich
einzig und allein glücklich schätzen wenn man selbst nicht betroffen
ist.
Ich
selbst habe in der Psychiatrie, auf der ich mein FSJ ableiste, bisher
über 100 psychisch erkrankte Menschen kennengelernt. Mir sind so einige
Schicksale sehr ans Herz gegangen. Doch vorallem anderem, was ich
gelernt und gesehen habe, habe ich unter den Patienten, Menschen
kennengelernt, die hätte ich sie nicht in diesem Rahmen kennengelernt,
gerne als private Freunde gehabt hätte.
Sie
bringen mir bei, wie man aus den allerschlimmsten Zeiten wieder heraus
finden kann. Sie bringen mich zum lachen und zum staunen.
Um
nicht falsch verstanden zu werden, fühle ich mich gezwungen nochmal zu
sagen, dass diese Menschen natürlich auch anstregend sein können und
teilweise anspruchsvoll und so manch einmal viel von einem abverlangen,
doch diese Menschen sind schwer krank, und wie ich sagte, wir sind nicht
nur den Unterschied des gesunden und psychisch kranken Zustandes
voneinander getrennt, sondern, durch die Tatsache, dass wir beide
Menschen sind miteinander verbunden.
Es macht mich traurig, dass noch so viele Vorurteile gegenüber diesen Menschen herrschen.
Wenn
ich anderen Menschen, sei es Verwandte, Freunde oder Menschen, die ich
kennenlerne auf die Frage hin, was ich gerade so mache antworte, dass
ich ein FSJ in der Psychiatrie mache , griege ich immer die selben Arten
von Reaktion zu hören.
Entweder
es folgt darauf ein "Ach ja...das ist sicherlich auch interessant, aber
bestimmt auch anstrengend..." oder eine Aussage wie "Soso, dann bist du
also bei den Verrückten" (wobei ich mir noch nicht mal sicher bin, dass
das als ernst gemeinter Witz gemeint werden kann), worauf auch schnell
ein Themenwechsel folgt.
Ganz
selten ist jemand wirklich interessiert, fragt genau nach was ich dort
denn so Tag ein Tag aus mache, wie die Tagesabläufe aussehen oder
sonstiges.
Und
das muss ich ganz ehrlich sagen macht mich traurig. Kurz nachdem ich
mit meinem FSJ angefangen habe und die ersten dieser Kommentare kamen,
war ich noch sauer auf diese Leute, weil ich es besser als sie wusste,
sie mir aber nicht zuhören wollten, da das Thema ja womöglich ansteckend
wie eine unangenehme Krankheit sein könnte.
Doch
mittlerweile habe ich verstanden, dass es leider so ist wie es ist: die
Gesellschaft an sich, nicht der Einzelne ist das Problem, was nicht
heißt, dass ich nicht mehr dazu beitragen möchte das zu ändern.
Auch
hat sich mir das Problem geöffnet, einem Menschen, der noch nie in
Kontakt mit dem Thema Psychiatrie und psychische Krankheiten im realen
Leben getreten ist, dieses Thema näher zu bringen. Es ist nun mal eine
vollkommen andere Welt, die sich Menschen öffnen müssen. Es ist
schwierig, Erlebnisse aus meinem FSJ zu erzählen ohne lang und breit
auszuholen und gleichzeitig alles so dar zu geben, dass man es sich
wirklich vorstellen kann und das es dem entspricht wie es ist. Das ist
nicht einfach und es frustriert mich immer mehr, dass ich, die andere
gerne für dieses Thema sensibilisieren möchte, Schwierigkeiten damit
habe das so umzusetzen, wie ich es mir wünschen würde.
Was ich fordere ist Gerechtigkeit. Mehr nicht.
Schon
in der Schule sollten junge Menschen meiner Meinung nach, das erste Mal
in Kontakt mit psychischen Erkrankungen kommen. Und auch allgemein
sollte viel mehr Aufklärung darüber herrschen, und zwar am Bestem von
aktuell oder ehemaligen Betroffenden selber.
Das
hätte nicht nur den Effekt, dass Menschen offener mit diesem Thema
umgehen, sondern, bei sich selber oder in ihrem Bekanntenkreis, früher
psychische Erkrankungen erkennen würden, die nämlich in viel zu vielen
Fällen mangels schlechter Aufklärung erst erkannt werden, wenn sie schon
weit vorangeschritten ist.
Fürs
erste ist dieser kleiner Text das nächst beste, was ich gefunden habe,
um all diesen Gedanken einen Raum zu geben, und somit zu hoffen, dass
sie bei anderen genauso ankommen, wie ich sie gemeint habe.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: The Cinematic Orchestra- Arrival of the brids and transformation
Ende und Anfang
Vorigen Donnerstag war mein letzter Tag in meinem Freiwilligem Sozialen Jahr.
Es
hat mich doch mehr "mitgenommen" als ich gedacht hatte. Die letzte
Woche und vorallem der letzte Tag haben sich total surreal angefühlt.
Und als es dann tatsächlich soweit war, war ich total nervös und
aufgeregt, und ich war über mich selbst deswegen überrascht. Denn auch
wenn ich wusste, dass der 31.7. mein letzter Tag ist, an dem Tag selbst
ist es mir dann doch erst schlagartig wirklich bewusst geworden.
Das
letzte Jahr war sehr wichtig für mich. Unsere Seminarleiterin vom DRK
hat zu uns gesagt, dass ist eine Erfahrung, die uns keiner mehr nehmen
kann, ich aber mache mir mehr Sorgen, das ich all das was ich im
Vergangen Jahr gelernt habe, mit der Zeit vielleicht vergessen werde.
Und das will ich auf gar keinem Fall. Ich habe gelernt, was psychische
Erkrankungen sind, welche Menschen und Schicksale dahinter stecken
können und wie man mit ihnen umgehen kann. Ich habe gelernt wie ein Team
funktionieren kann, was gut und was schlecht für ein Team ist und wie
es sich an fühlt ein Teil von einem festen Team zu sein. Ich habe auch
viel über mich gelernt. Meine Stärken und Schwächen sind mir jetzt viel
bewusster als je zuvor und auch meine eigene Grenze habe ich
kennengelernt. Ich kann jetzt besser auf fremde Menschen zugehen und ich
kenne das Gefühl, wie es ist anderen schon durch Kleinigkeiten zu
helfen. Insbesondere habe ich aber von meinen Kollegen und den Patienten
auf Station Wichtiges lernen dürfen.
Auch
wenn ich hier auf meinem Blog versucht habe, alles was ich über mein
FSJ geschrieben habe positiv darzustellen, war es natürlich so, dass es
Höhen und Tiefen gab. Nicht alles was ich erlebt uns gesehen habe war
schön, ganz im Gegenteil es gab auch einige Erlebnisse und Momente die
mich runtergezogen haben, durch die ich mich gefragt habe, ob ich mein
FSJ vielleicht sogar schon früher beenden möchte. Doch ich habe es
durchgezogen und es hat sich gelohnt. Denn auch wenn man negative Dinge
erlebt hat, letztendlich kann man immer daraus lernen. Diese weitaus
positiver Einstellung habe ich auch gelernt.
Wenn
ich an meinen ersten Eintrag hier zurückdenke, in dem ich über mein FSJ
geschrieben habe, und all meine Erwartungen und Vorstellungen die ich
hatte, habe ich wirklich das Gefühl eine 180° Drehung gemacht zu haben.
Teilweise war ich auch ein wenig naiv gewesen, aber eigentlich habe ich
ganz im Allgemeinen das Gefühl, dass einem ein bisschen Naivität
manchmal gar nicht schadet. Natürlich habe ich mir manches anders
vorgestellt, jedoch wusste ich im Prinzip noch nicht mal was ich mir
denn genau vorzustellen habe. Wie am Anfang als auch jetzt am Ende
vertrete ich immer noch, dass jeder Mensch in seiner Psyche erkranken
kann, und keiner davor geweiht ist.
Mein
FSJ in der Psychiatrie wollte ich nicht machen, weil ich mit dem
Gedanken gespielt habe später mal Arzt, Psychologin, Krankenschwester,
Ergotherapeutin etc. zu werden. Ich habe es rein Interesse halber
gemacht und weil ich nach dem Abi mal was anderes erleben wollte. Doch
auch wenn ich immer noch keines dieser Berufe anstrebe (auch wenn ich es
mir zwischendurch durchaus überlegt habe), sind diese Berufe bzw. diese
Menschen, die diese Berufe ausüben wirklich ehrenwert. All meine
Kollegen und alle Menschen, die ich an meiner Arbeit kennenlernen durfte
verdienen von mir den tiefsten Respekt. Gerade meine Kollegen aus der
Pflege sind für mich solche beeindruckenden Menschen, da sie jeden Tag
solche eine Kraft aufweisen müssen und das teilweise schon über 20 Jahre
lang.
Es
gibt sovieles was ich vermissen werde. Ich werde das Gefühl vermissen
für andere da zu sein, anderen zu helfen und den täglichen Kontakt mit
den verschiedensten Menschen zu haben. Man hatte jeden Arbeitstag das
Gefühl schon etwas wichtiges/wertvolles getan zu haben. Das Gefühl
Verantwortung zu übernehmen und die Erfahrung zu machen, dass ich
Menschen helfen kann war sehr schön. Immerhin ist man (wenn man es
durchzieht) ein ganzes Jahr ein einem Standort /einen Arbeitplatz
gebunden, an dem man sich (wenn man Glück hat) von mal zu mal wohler
fühlt. Mit der Zeit werden einem viele Sachen selbstverständlicher, man
gewöhnt sich an vieles und man lebt sich ein und fühlt sich zugehörig.
Das
alles, dieser ganze Abschnitt ist jetzt vorbei, der nächste kommt bald
aber wenn ich ehrlich bin bin ich momentan noch nicht richtig bereit
dafür. gedanklich fühle ich mich noch ein wenig in der Schwebe zwischen
diesen beiden Abschnitten
Das
alles was ich jetzt geschrieben habe erinnert mich an ein Thema was wir
in der Schule in Ethik mal durchgeführt haben. Es war das
"Höhlengleichnis" von Platon. Ich versuche es kurz und nicht zu abstrakt
zu halten, damit es nicht zu langweilig wird, mich jeder noch verstehen
kann und ich nicht als Ober-Streberin rüber komme.
Im
Grunde geht es um eine Geschichte, von Menschen, die ihr ganzes Leben
gefesselt in einer Höhle verbringen, sodass sie auf eine Wand starren.
In hinteren Teil der Höhle brennt ein Feuer, was dazu führt , dass
Menschen und Gegenstände (die diese tragen) auf diese Wand als Schatten
projiziert werden, welche hinter den gefesselten Menschen lang laufen.
Ihr ganzes Leben lang haben die Menschen diese Schatten als das Wahre
angesehen haben und es ist das einzige ist was sie je zu Gesicht
bekommen haben. Eines Tage wird einer der Gefesselten befreit und
gezwungen die Höhle zu verlassen. Der Aufstieg ins Freie ist schmerzhaft
für ihn, muss er sich doch erst an die neue Umgebung gewöhnen. Doch als
ein wenig Zeit vergangen, und er draußen, außerhalb der Höhle ist,
kommt er zu einer Erkenntnis. Durch dieses Erlebnis/diese Erfahrung
erkennt er das die Höhle, eine Höhle ist und er erkennt das die
Schatten, die er sein ganzes Leben lang als die einzige Realität
anerkannt hat in Wahrheit nur ein Abbild von der wahren Realität ist.
Mit
dieser Erkenntnis möchte er zurück zu seinen ehemaligen Gleichgesinnten
um ihnen von seinem Erlebnis zu erzählen und sie zu der gleichen
Erkenntis zu bringen. Der Abstieg ist für ihn, ähnlich wie der Aufstieg
anstrengend, denn auch wenn ihn diese Umgebung von früher bekannt ist,
kann er sich nicht mehr mit ihr wohl fühlen und sich mit seinem vorigen
Selbst nicht mehr identifizieren.
Als
er zu den Gefesselten kommt, und ihnen sein Erlebnis und sein neues
Wissen näher bringen möchte, blocken diese ab, denn da sie selbst diese
Erfahrung nicht gemacht haben, können sie sich all das nicht vorstellen.
Manch einer ist sogar erschrocken oder sogar belustigt, doch alle
können sich mit dieser Vorstellung nicht wohl fühlen, die doch so sehr
von ihrem gewohntem Leben bzw. Alltag abweicht.
Im
Grunde genommen, fühle ich mich ähnlich wie dieser befreite Mensch. Den
"Aufstieg", die Entscheidung mein FSJ zu machen, kam aus meinem Wunsch,
dass ich erkennen wollte, wie es in einer Psychiatrie in Wahrheit
aussieht. Ich wollte mich nicht länger mit den Vorurteilen zufrieden
geben lassen oder den Bilden, die im Fernsehen gegeben werden. In den
ersten Wochen in meinem FSJ, gab es soviel zu lernen und neues zu sehen,
dass es mich schon fast erschlagen hätte. Doch als ich die
Informationen mit der Zeit verdaut hatte, begann ich ich wohler zu
fühlen und mich zurecht zu finden. Durch all meine Erfahrungen und
Erlebnisse bin ich gereift ich habe oft versucht den Absteig zu anderen
Menschen zu machen, die nicht die gleiche Erfahrung gemacht haben um
ihnen von all dem zu erzählen. Doch wie in der Geschichte, kann ich mich
selber nicht mehr mit meinen vorigen Vorstellungen und denen der
"anderen Menschen" identifizieren und es kommt mir unheimlich fremd vor.
Das
ist das einzig negative, was ich in der ganzen Sache sehen kann, denn
ich habe mir auch von Anfang an gedacht, dass ich genau das machen
möchte, ich möchte meine Erfahrungen und Erlebnisse weitergeben. Es
stimmt, man muss selbst die Erfahrung gemacht haben um es richtig
verstehen zu können.
Nichtsdestotrotz
hatte meine Seminarleiterin recht. Diese Erfahrung kann uns keiner mehr
nehmen und ich werde mich wohl mein Leben lang mit dem Thema
"psychische Erkrankungen" beschäftigen.
Es ist ein Teil von mir geworden. Und darauf bin ich stolz.
Es ist ein Teil von mir geworden. Und darauf bin ich stolz.
Bis demnächst,
Louisa
Lied des Tages: Bon Iver- skinny love
Vielen Dank dafür, ich finde die Erfahrungen sehr interessant und hilfreich. Ich hoffe so sehr, dass das FSJ bei mir klappt...
AntwortenLöschenGerne, schön zu hören, dass ich damit jemandem helfen kann.:)Ich finde es schön von meinen Erfahrungen zu schreiben, obwohl ich hier noch so einiges mehr schreiben könnte;)
LöschenMöchtest du denn dieses Jahr mit deinem FSJ anfangen und wo möchtest du es gerne machen?
liebe Grüße!
Danke für deinen tollen Bericht. Ich werde dieses Jahr mein Abitur machen und bin schon lange auf der Suche nach etwas, das ich nach der Schule machen kann. Da ich überlege, später Sozial- und Erziehungswissenschaften ("Pädagogik") zu studieren, finde ich ein FSJ in einer Psychiatrie sehr interessant. Durch deinen Bericht weiß ich nun etwas genauer, was mich dort erwarten kann und er hat mir bei der Entscheidung geholfen, gerne selbst diese Erfahrungen sammeln zu wollen. Danke, dass du deine Gedanken über dein FSJ hier geteilt hast.
LöschenNun bin ich mir aber nicht sicher, ob ich mein FSJ eher in der Kinder- und- Jugendpsychiatrie oder der Erwachsenenpsychiatrie machen sollte, denn ich bin nicht gerade sehr selbstbewusst... Muss man sich bei den Jugendlichen als FSJ' ler schon gut durchsetzen können/ Autorität zeigen?
LG Anna- Lena
Hallo Anna-Lena!
LöschenSchön zu hören, dass dir meine Einträge etwas geholfen haben. Momentan studiere ich auch Erziehungswissenschaften und kann es nur empfehlen, wenn du dich für diesen Bereich interessierst.
Deine Sorge kann ich gut nachvollziehen.
Und du hast recht, man muss sich gut durchsetzten können. Es können dort Patienten sein, zu denen du vielleicht nur 1,2 Jahre Altersunterschied hast und/oder welche, die gerade auch in ihrer Pubertät sind. Das kann schon nicht immer so leicht sein und man sollte sich darüber bewusst sein. In einer Kinder- und Jugendpsychiatrie geht es eben auch viel um Erziehung. Zu dem Zeitpunkt war ich selbst eher schüchtern und hatte Schwierigkeiten mich durchzusetzten. In der Erwachsenenpsychiatrie fiel es mir leichter, nicht zuletzt wegen dem größeren Altersunterschied. Man muss auch sagen, dass man auch viel dazu lernt und es einem mit der Zeit vielleicht leichter fällt, doch ich denke wenn man davor schon Zweifel in dieser Richtung hat so wie du wäre es vielleicht die bessere Option in die Erwachsenenpsychiatrie zu gehen.
Ich hoffe meine Erfahrung und Einschätzung können dir weiterhelfen.
Liebe Grüße,
Louisa
Liebe Louisa,
AntwortenLöschenich habe mir jetzt eine Stunde Zeit genommen um mir deine kompletten Erfahrungen über das FSJ durchzulesen und ich bin dir wirklich unglaublich dankbar, das du dir die Zeit genommen und dir die Mühe gemacht hast, diese Einträge zu veröffentlichen :)
Du hast mir sehr bei der Entscheidung ein FSJ in der Psychiatrie zu machen geholfen und vor allem hast du mir einen Großteil meiner Angst davor genommen. Danke dafür :)
Hallo!:)
LöschenIch habe mich wirklich sehr über deinen Kommentar gefreut!Das ist genau das was ich mit diesem Blog bezwecken wollte und es ist sehr schön zu sehen/lesen, dass es jemanden geholfen hat.
Vorallem habe ich mich gefreut, da ich ja jetzt ca. ein Jahr nicht mehr hier rein geschrieben habe.
Also danke für den lieben Kommentar, und ich bin mir sicher, du wirst viele lebenswichtige Erfahrungen in deinen Fsj sammeln!:)
Hallo!
AntwortenLöschenAuch von mir Danke für diesen tollen Blog!
Ich will bereits seit einiger Zeit Psychologie studieren und mache 2016 mein Abi. Vor dem Studium möchte ich auch gerne ein FSJ machen. Ich hatte in der Vergangenheit selber psychische Probleme und war auch selber in der Psychiatrie, von daher bin ich gespannt wie es ist alles einmal "von der anderen Seite" zu sehen.
Du hast mir damit auch jeden Fall sehr geholfen und mich noch einmal in meinem Beschluss bestärkt, auch wenn ich natürlich immer noch sehr aufgeregt bin.
Danke dafür und liebe Grüße! :)
Vielen Lieben Dank für deinen Kommentar!
LöschenIch freue mich sehr, dass ich dir bei deinem Entschluss helfen konnte und wünsche dir viel Glück und Spaß im Fsj und im Studium!:)
Ich war grad dabei, mich über das FSJ zu informieren, mir ist aber schon länger klar, dass ich dieses in einer Psychatrie machen möchte. Da ich mich damit aber auch nicht ganz so auskenne und ich mich eben auch gefragt habe, ob ich jetzt eher auf die Kinder, oder Erwachsenenstation wollte war dieser Beitrag echt hilfreich und hat mich echt davon überzeuht, dass dann auch wirklich zu machen! Bin momentan in der 11. Und wollte mich jetzt schon mal informieren wann und wie man sich dafür am besten vorbereiten sollte und an wen man sich da wenden soll und dann hab ich deinen Beitrag gefunden, der wirklich inspirierend war!
AntwortenLöschenAlso Danke dafür! Hoffe nur es klappt mit der Psychatrie, braucht man eigentlich für das FSJ in der Psychatrie einen bestimmten Abischnitt?
Hallo!:)
LöschenFreut mich wirklich sehr, dass ich dir damit helfen konnte- ist immer schön sowas zu lesen.
Nein, man braucht für ein Fsj in der Psychiatrie keinen bestimmten Abischnitt also keine Sorge.
Ich wünsche dir viel Glück und wenn es klappt auch viel Spaß dabei!
Hallo liebe Louisa.
AntwortenLöschenIch wäre dir sehr verbunden wenn ich die möglichkeit hätte mich mit dir Privat mal zu unterhalten. Dein Blogbeitrag hat mir einen guten einblick in diesen bereich gebracht. würde mich freuen. MFG Lieeeeschen
Hallo!
LöschenDu kannst mir wenn du magst eine Nachricht an meine e-mail Adresse schicken.
Liebe Grüße
Hallo,
AntwortenLöschenich finde es super interessant deinen blog zu lesen
ich habe vor kurzem erst selbst mein FSJ in der psychiatrie beendet
finde es echt eine tolle idee deinen verlauf mitzubekommen
für mich stand von anfang an klar dass es die geschütze akut aufnahme sein sollte und ich habe es nicht bereut - man nimmt so viel mit und lernt so unglaublich viel über menschen und zwischenmenschliches verhalten
aber natürlich kann diese arbeit nicht jeder machen, deshalb ziehe ich meinen hut vor dir dass du das so hinbekommst
alles liebe
annika
Hallo Annika!:)
LöschenEs freut mich sehr zu lesen, dass du meine Einträge interessant fandest-danke!
Hab mir gerade deinen Blog mal angeschaut- würde sehr gern mehr über deine Erfahrungen und Erlebnisse lesen.
Man lernt in dieser Zeit tatsächlich sehr viel und kann einiges mitnehmen. Schön, dass du so eine gute Zeit hattest!
Liebe Grüße!
Louisa
Hey Louisa,
AntwortenLöschendeine Blogeinträge haben mich wirklich berührt.! Habe mich auch für ein FSJ in der Kinder und Jugendpsychiatrie beworben und hatte da auch schon einen Probetag. Wäre es möglich mit dir irgendwo privat zu schreiben? Habe sehr viele Fragen
Liebe Grüße :)
Hallo!
LöschenErst einmal Glückwunsch, dass du einen Platz bekommen hast! Ich hoffe für dich, dass du eine gute Zeit dort haben wirst:)Das dir meine Blogeinträge gefallen haben, freut mich wirklich sehr. Gerne kannst du mir schreiben. Meine e-mail lautet:llouisa708@gmail.com
Liebe Grüße:)
Hey Louisa,
AntwortenLöschenich liebe deinen ganzen Blogeintrag! Finde es toll , dass du den Menschen zeigen willst, dass wenn man eine psychische Erkrankung hat man nicht gleich 'irre' ist. Habe mir bestimmt eine Stunde Zeit genommen, deinen ganzen Blog zu lesen und es wurde mir nicht einmal langweilig dabei.
Könnte ich dich vielleicht über deine e-mail erreichen? Finde deine E-Mailadresse leider nirgends...
Liebe Grüße,
Elaine :)
Hallo Elaine!
LöschenDanke für die lieben Worte. Ich fühle mich wirklich geehrt.:)
Gerne kannst du mich anschreiben. Meine e-mail lautet: llouisa@gmail.com
Hab einen schönen Tag und bis bald;)
Danke für deinen Beitrag hier! Habe auch alles gelesen und freue mich, dass du uns alle daran teilhaben lässt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Liebe Louisa!
AntwortenLöschenDeine Blog hat mir wirklich sehr geholfen und es ist bewundernswert, wie gut du dich ausdrücken kannst. Ich habe morgen meinen Hospitationstag in einer geschlossenen Station der Kinder- und Jugendpsychiatrie und ich bin sehr gespannt, ob meine Eindrücke so ähnlich wie deine werden. Ich habe auch ein wenig Angst, nicht zu wissen, wie ich mit den Kindern umgehen soll und so. Trotzdem bin ich sehr gespannt!
LG, Emma
Hey Louisa!
AntwortenLöschenVielen Dank für deinen sehr ausführlichen und ehrlichen Blogbeitrag. Auch ich tendiere in Sache Berufswahl in Richtung Psychologie, bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich das richtige für mich ist. Man sagt ja schließlich "alle Psychologen haben selbst ein Problem" und ich weiß nicht, ob ich das auf Dauer verkrafte. Deshalb erst mal ein FSJ um mal reinzuschnuppern und hoffentlich mehr Gewissheit zu bekommen.
Ich bin gerade dabei mich zu informieren nach Stellen. Du hast dich ja über das DRK beworben. Wie genau heißst denn die Einrichtung in der du warst? Und warum hast du dich über das DRK beworben?
Alles Liebe!
Anna :)
Hey Louisa!
AntwortenLöschenVielen Dank für deinen sehr ausführlichen und ehrlichen Blogbeitrag. Auch ich tendiere in Sache Berufswahl in Richtung Psychologie, bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich das richtige für mich ist. Man sagt ja schließlich "alle Psychologen haben selbst ein Problem" und ich weiß nicht, ob ich das auf Dauer verkrafte. Deshalb erst mal ein FSJ um mal reinzuschnuppern und hoffentlich mehr Gewissheit zu bekommen.
Ich bin gerade dabei mich zu informieren nach Stellen. Du hast dich ja über das DRK beworben. Wie genau heißst denn die Einrichtung in der du warst? Und warum hast du dich über das DRK beworben?
Alles Liebe!
Anna :)
Hallo!
LöschenIch freue mich sehr, wenn er dir helfen konnte:) Sich für einen Beruf zu entscheiden ist wirklich nicht leicht, von daher kann ich dich nur zu gut verstehen. Ein FSJ ist wirklich gut um einen Einblick zu bekommen und erste Erfahrungen zu machen! Wie die Einrichtung genau heißt habe ich bewusst nicht in meinen Einträgen erwähnt, da ich es anonynm halten wollte. Ich hoffe das kannst du verstehen. Über das DRK habe ich mich beworben, weil meine Schwester davor auch ein FSJ auch über den DRK gemacht hat. Das hatte keinen anderen besonderen Grund.
Ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß in deinem FSJ!
Falls du noch Fragen hast, kannst du sie mir gerne stellen.
Liebe Grüße,
Louisa
Sehr schöner Blog! Habe mir die Zeit genommen alle Berichte zu lesen, da ich noch ein Jahr Schule vor mir habe, ehe auch ich ein FSJ machen möchte. Noch weiß ich aber nicht genau wo. Also ob in der Kinderkrippe/KiGa, Heim oder Psychiatrie. Deine Einblicke haben mir schon Mal etwas weitergeholfen. Jetzt weiß ich, was mich genauer erwarten würde. Mich interessiert auch, wie dein Leben mittlerweile aussieht? Bist du mit dem Studium fertig? Wo arbeitest du/willst du arbeiten? Denkst du noch oft an dein FSJ zurück? Hilft dir die Erfahrung auch heute noch?
AntwortenLöschenHallo!:) Ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut! Es ist für mich schon so lange her und, dass ich damit jemanden immer noch Freude bereiten kann/helfen kann ist für mich total schön. Ja, ich habe mein Studium abgeschlossen. Mein FSJ war definitiv für mich eine gute Grundlage dafür. Ich bin (noch) nicht auf eine Sache festgelegt beruflich, dafür interessieren mich momentan zu viele Dinge. Demnächst möchte ich gerne mit Senioren arbeiten/ihnen im Alltag aushelfen. Mich interessieren aber auch verschiedene Fortbildungen oder soziale Projekte, die ich selbst umsetzten könnte. Ich denke immer mal wieder an die Zeit zurück ja- ich habe dort sehr viele Dinge über mich selbst und über Andere lernen können, vieles davon habe ich auch erst im Nachhinein richtig verstanden. Helfen tut mir die Erfahrung auf jedenfall und wird sie wohl mein Leben lang.
LöschenIch wünsche dir alles Gute für dein letztes Schuljahr! Ein FSJ ist wirklich eine sinnvolle und gute Möglichkeit sich selbst kennenzulernen und sich zu engagieren.
Ganz liebe Grüße :)
Hallo, ich mache aktuell selbst ein FSJ (Kultur) allerdings in einem ganz anderen Bereich. Deswegen war es umso interessanter, mal eine ganz andere FSJ Erfahrung zu lesen - auch wenn sie schon länger her ist. Ich glaube, dass die Erfahrungen die man währenddessen sammelt auf jeden Fall auch noch Jahre danach helfen und bleiben. Ich hatte selbst mal überlegt Psychologie zu studieren, es dann aber doch verworfen und auch jetzt nach meinem FSJ werde ich es nicht tun. Ein FSJ in dem Bereich hätte ich allerdings auch sehr interessant gefunden - aber eben auch eine Herausforderung.
AntwortenLöschen