Dienstag, 10. Dezember 2013

 Krankheitsbild: Depression

Teil II.I.


Erst seit ca. 200 Jahren werden wissenschaftliche Erforschungen dieser Krankheit betrieben, die sie als eine eben solche psychische Krankheit anerkennen. In den letzten Jahrzehnten fand ein enormer Zuwachs an Wissen und Erkenntnissen statt, die aus den verschiedensten Wissensgebieten hervorgingen. Sie alle gingen von verschiedenen Ansätzen aus, stellten sich unterschiedliche Fragen und bekamen unterschiedliche Antworten. 
Da es sich bei einer Depression um eine psychobiologische Krankheit handelt, werden beide Ebenen- die biologische, als auch die psychlogische- bei der Erklärung der Entstehung miteingebunden.
Deshalb verfolgt die Depression 2 Ziele: die biologische Erklärung und das psychologische Verständnis von Depressionen.

1. Die biologische Erklärung:

http://i.onmeda.de/synapse.jpgUm diese "Erklärungsebene" für jeden verständlich zu machen, hole ich jetzt erstmal lieber ein wenig aus.

Unser Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen, die miteinander verbunden sind, und durch sogenannte Neurotransmitter (Botenstoffe) miteinander in Kontakt treten können, indem sie Informationen weiterleiten. Die Verbindungstelle heißt Synapse.
Rechts abgebildet könnt ihr sehen, wie eine solche "Informationsübertragung" schematisch abläuft.
Eine Nervenzelle (Nervenzelle Nr.1) ist mit ihrem synaptischen Endknöpfchen mit dem Zellkörper einer anderen Nervenzelle verbunden. Wenn dann in der ersten Nervenzelle durch Weiterleitung ein elekrischer Impuls eintrifft, bewirkt dieser Reiz, dass der Impuls bis zu den synaptischen Endknöpfchen in der Zelle weitergeleitet wird. Dadurch werden Neurotransmitter, die in diesen in Vesikeln enthalten sind, "frei", d.h. sie verlassen die Zelle und treten in den synaptischen Spalt ein. An der anderen Nervenzelle können sie dann an Rezeptoren (Andockstellen) binden, wodurch die zweite Nervenzelle erregt wird, und wiederrum ein elekrischer Impuls entsteht.
Neurobiologen haben dann herausgefunden, dass die Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin nicht im ausreichendem Maße bei depressiven Menschen im synaptischen Spalt enthalten sind, und somit das Gleichgewicht dieser biologischen Funktionen gestört sind. Diese Erkenntnis ist erst gut nachzuvollziehen, wenn man sich mit den Funktionen dieser Neurotranmitter auseinandersetzt.
Dopamin ist für die Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit und die motorische Aktivität verantwortlich. Noradrenalin entsteht wiederrum aus Dopamin und ist für die Steuerung und Wachheit verantwortlich. Serotonin ist schließlich ein Neurotransmitter der als zentraler Stimmungsmacher für den Appetit, den Sexualtrieb und auch unter anderem für das psychische Wohlbefinden verantwortlich ist. All diese Funktionen und Fähigkeiten des menschlichen Körpers sind durch den Mangel an den wichtigen Neurotransmitter gestört.
Aufgrunddessen werden viele Menschen mit Antidepressiva behandelt, die gezielt auf den synaptischen Spalt einwirken. Denn zum einem können sie das Enzym hemmen, was für den Abbau der Neurotransmitter im synaptischen Spalt arbeitet, oder sie hemmen die Wiederaufnahme der abgebauten Neurotransmitter zurück in die Nervenzelle, die sie ausgeschüttet hat. So oder so wird erzielt, dass es eine erhöhte Konzentration dieser Neurotransmitter im synaptischen Spalt gibt, wodurch ihre Wirkung verstärkt wird.

Bis jetzt ist die Forschung noch nicht so weit, dass sie behaupten kann Depressionen wären durch Gene veranlagt, jedoch ist es bis jetzt auch noch nicht eindeutig auszuschließen.


Die Fortsetzung von den Ursachen folgt...:)



Bis demnächst,
Louisa


Lied des Tages: Will Sturgeon-Islands
http://www.youtube.com/watch?v=owg8l0F12-k

1 Kommentar:

  1. Depressionen sind ja generell ein sehr schwieriges Thema. Ich finde, dass das manche zu schnell als bloß gespielt oder halb so schlimm abtun, während das ja wirklich eine Krankheit ist. Während andere dann wiederum zu schnell sind mit diesem Wort...

    Dankeschön für dein liebes Kompliment zu meinen Fotos! :) Ich war von dem Licht auch total begeistert, da hat sich das frühe aufstehen wirklich sehr gelohnt. War einfach perfekt.

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